■ Firma sondiert bei Guerillachef im Knast: Vertrag gilt auch bei Unabhängigkeit Ost-Timors
Berlin (taz) – Ein hoher Manager der australischen Ölfirma BHP hat den in Indonesien inhaftierten osttimoresischen Widerstandsführer Xanana Gusmao heimlich im Gefängnis besucht. Bei dem einstündigen Gespräch habe Gusmao dem BHP-Vertreter zugesichert, im Falle einer Unabhängigkeit der Inselhälfte werde der 1989 zwischen Indonesien und BHP geschlossene Ölfördervertrag im Seegebiet vor Ost-Timor für eine Übergangszeit respektiert. Dies berichtete gestern der Sydney Morning Herald unter Berufung auf einen ungenannten Diplomaten.
Ein BHP-Sprecher bestätigte das Treffen, demenierte aber, daß dabei über Ölverträge gesprochen worden sei. Der Manager sei zu einem privaten Besuch im Cipinang-Gefängnis in Jakarta gewesen und habe den zu 20jähriger Haft verurteilten Gusmao dort „zufällig“ getroffen. Das Treffen fand bereits vergangene Woche statt. Erstmals forderte die australische Regierung am Dienstag die Freilassung Xanana Gusmaos. han
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