: Findelkinder ohnsorg
■ Heidi Kabel unterstützt Babyklappen und eine Initiative für anonyme Geburten
53 prominente Hamburgerinnen, darunter Heidi Kabel und Gerda Gmelin, unterstützen die „Initiative für die anonyme Geburt“ des Vereins SterniPark. Mit einem Brief an Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin (SPD) fordern die Künstlerinnen, Sportlerinnen und Journalistinnen die Möglichkeit der anonymen Geburt. Anlass für die Initiative ist Rasmus, das dritte Kind des Projekts Findelbaby. Er wurde im Juni ohne ärztliche Hilfe geboren und von seiner Mutter in der Babyklappe hinterlassen. Inzwischen lebt der Junge bei Adoptiveltern.
In Deutschland ist es für Frauen nicht möglich, in einem Krankenhaus zu gebären, ohne ihren Namen zu nennen. Eine UN-Konvention spricht allen Kindern das Recht zu, ihre Herkunft zu erfahren. Frauen, die ihre Schwangerschaft verheimlichen wollen oder müssen, seien gezwungen, ohne ärztliche Hilfe zu entbinden. Dabei seien Mütter und Kinder gefährdet. „Die Chancen für diese wenigen Säuglinge und Mütter könnten sehr verbessert werden, wenn Deutschland dem Beispiel Frankreichs folgen würde, wo schon lange die Möglichkeit der anonymen Geburt besteht“, heißt es in dem Brief an Däubler-Gmelin.
Seit Gründung des Projekts Findelbaby vor zehn Monaten sei in Hamburg kein Kind mehr ausgesetzt worden, erklärte SterniPark-Geschäftsführer Jürgen Moysich. Heidi Kabel ist von dem Projekt Findelbaby begeistert: „Wenn die Frauen wissen, dass sich ihr Kind in solch einer Institution in Obhut befindet, dann ist das schon ein großer Schritt nach vorn.“ lno
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