piwik no script img

Finanzsenator bekommt Brief von linker SzeneLinke Szene begrüßt Finanzsenator Nußbaum

Unerwarteter Besuch

Nußbaum überrascht Bild: dpa
Von

Kaum im Amt, hat der neue Finanzsenator Ulrich Nußbaum (parteilos) seinen ersten Kontakt mit der linken Szene gemacht. Eine Gruppe von 15 Hausprojektlern drang am Montag in die Finanzverwaltung ein und überbrachte dem Senator einen Brief. Darin wird gefordert, das von einer Räumung bedrohte Hausprojekt "Brunnen 183" in Mitte zu erhalten. Dort befindet sich der Umsonstladen. "Wir haben Nußbaum aufgefordert, die Räumung zu verhindern", so die Aktivistin Manuela Pieper. Zwar gebe es dafür noch keinen Termin. Fristen für die Nutzer, das Haus zu verlassen, seien aber verstrichen. Der Eigentümer möchte ein Mehrgenerationenhaus errichten.

Man habe an Nußbaum appelliert, einen Verkauf des Gebäudes an die Mieter zu ermöglichen, so Pieper. Dafür soll der Senator ein Ersatzgrundstück für den Besitzer organisieren. Ein vom Eigentümer akzeptiertes Alternativgrundstück hatte Nußbaums Vorgänger Thilo Sarrazin (SPD) lieber meistbietend verkaufen wollen. "Diese Position soll Nußbaum revidieren", so Pieper. Der Besuch sei friedlich verlaufen, Nußbaum habe "gelassen reagiert" und das Schreiben an seiner Bürotür entgegengenommen. Auch ein Sprecher Nußbaums spricht von einem "harmlosen Verlauf". Nußbaum werde telefonisch antworten - mit schlechten Nachrichten: Der Liegenschaftsfonds stimme dem Grundstückstausch nicht zu.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!