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Finale im US-FrauenfußballWie die Letzten die Ersten wurden

Die Fußballerinnen des Gotham FC sind Meisterinnen in der US-Profiliga NWSL. Die erlebt auch wegen eines neuen TV-Deals einen wahren Boom.

Letzte Umarmung: Ali Krieger mit Megan Rapinoe im NWSL-Finale Foto: ap

Es ist eine Geschichte, wie sie nur der US-Sport schreiben kann. Der Gotham FC, der im vergangenen Jahr die reguläre Saison noch abgeschlagen auf dem letzten Platz beendet hatte, ist Meister in der Frauenfußballliga NWSL. In den abgeschlossenen Ligasystemen des US-Sports, in denen es keinen Abstieg gibt, ist es möglich, dass ein Team eine Reise from worst to first antritt.

Auf jeden Fall hat der Klub, der sich zwischen New Jersey und New York verortet, im Endspiel um den Titel vor gut 25.000 Zuschauern in San Diego das Team von OL Reign aus Seattle mit 2:1 geschlagen. Und – wie kann es im US-Sport anders sein – da gibt es noch eine große Erzählung.

Ali Krieger, die 39 Jahre alte Verteidigerin, die mit dem Nationalteam zwei Mal Weltmeisterin war, hat im letzten Spiel ihrer Karriere zum ersten Mal die Meisterschaft gewonnen. Das hatte auch Megan Rapinoe vor. Die dominante Antreiberin von OL Reign hat am Samstagabend ebenfalls ihr letztes Spiel als Profi bestritten.

Doch das war nach etwa fünf Minuten schon vorbei. Sie wurde schwer an der Achillessehne verletzt vom Feld geführt und dabei noch einmal von ihrer ehemaligen Mitstreiterin im Nationalteam Krieger geherzt. Die wird sich freuen, dass nach all den Gossip-Geschichten der vergangenen Wochen über die Trennung von ihrer Frau nun endlich wieder einmal über sie als Sportlerin berichtet worden ist.

Der schier unglaubliche Aufstieg, den ihr Team genommen hat, lässt sich allerdings nicht allein an Krieger festmachen. Ein Schlüssel für den Erfolg ist weiter vorne am Spielfeld zu finden, im Sturm. Da spielt seit dieser Saison Lynn Williams, die mit anderen Teams schon vier Mal den Titel gewonnen hat. Sie hat im Finale zum 1:0 getroffen. Das zweite Tor für Gotham erzielte ebenfalls eine Neuverpflichtung, die Spanierin Esther Gonzáles. Die Vorlagen für die Tore kamen von Midge Purce, die auf der rechten Angriffsseite von Gotham einen unwiderstehlichen Auftritt hingelegt hat, der ihr die Auszeichnung zur besten Spielerin der Partie eingebracht hat.

Mit dem Sieg von Gotham geht eine erfolgreiche Saison in der NWSL zu Ende. Die hat sich längst von einem vom nationalen Verband am Leben erhaltenen Notprodukt zu einer selbständigen Liga im Wachstum entwickelt. Bald werden drei neue Teams in den Spielbetrieb integriert. Ein weiteres klopft schon an. Und ein neuer TV-Deal spült in den nächsten vier Jahren 240 Millionen US-Dollar in die Ligakasse – fast 40-mal so viel wie der ausgelaufene Deal.

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