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Filmkritik "Feuerherz"Rote Zora im Bürgerkrieg

"Feuerherz" folgt einem Mädchen, das von der eritreischen Befreiungsfront rekrutiert wird. Er beruht auf der umstrittenen Autobiografie der Sängerin Senait Mehari.

Krieg spielen: Kinder lernen Waffen zu benutzen. Bild: senator film

"Sie glauben, es ist ein Spiel. Deshalb sind sie furchtlos." (Befehlshaber im Ostkongo über den Einsatz von Kindersoldaten)

Senait Meharis Buch "Feuerherz" gab Anlass zu großen Streitigkeiten, Anfeindungen und Empörungen. Dem gleichnamigen Film von Luigi Falorni scheint es ähnlich zu gehen, obwohl er sich darauf beruft, keine wirklichen Personen darzustellen und nur Anlehnungen ans Buch zu treffen. Ob Mehari nun Kindersoldatin im eritreischen Unabhängigkeitskrieg war oder nicht? Das ist hier nicht zu entscheiden. Entscheidend ist: Kindersoldaten gibt es jetzt, in diesem Moment, zu Tausenden; in Sri Lanka, im Sudan, in Tschetschenien oder Kolumbien kämpfen sie.

In den meisten Fällen tun sie das nicht freiwillig. "Feuerherz" hingegen ist eher ein Abenteuerfilm über Kinder, die im Krieg aufwachsen. Auch das ist für Millionen Kinder Realität - nur die Schuldzuweisungen sind diffuser.

Der Film folgt Awet (Letekidan Micael), einer Achtjährigen, die zwischen Klosterschule, Bürgerkrieg und Migration ihre Umgebung auch mal in Frage stellt und nicht, wie ihre apathische Schwester Freweyni, alles als gegeben hinnimmt. Awet ist eine Rote Zora im Bürgerkrieg. Schnell versammelt sie die Jungs in der Gruppe hinter sich, leitet sie an und spielt mit und gegen sie Streiche. Dass das Leben in einem Bürgerkrieg und inmitten einer bewaffneten Rebelleneinheit nur selten die Unbeschwertheit eines Kinderlebens zulässt, lernt Awet schnell.

Als Zuschauer erfährt man nicht viel über den Hintergrund des Krieges in Eritrea, man ahnt aber, dass der Film diesem Krieg, der 30 Jahre bis 1991 andauerte und sich gegen die äthiopische Besatzung wandte, eher kritisch gegenübersteht. Zugleich nutzt "Feuerherz" die Ikonografie, die die eritreische Befreiungsfront zu einer der Guerillas machte, die sich im Westen großer Beliebtheit und Unterstützung erfreuten. Mehr als 40 Prozent der Kombattanten waren Frauen, die Plakate der EPLF zeigten junge Menschen in Shorts und Afros mit Kalaschnikow über der Schulter. Die Motive variierten, manchmal sah man eine Kämpferin mit AK 47 und ein Kind neben einer Schultafel, manchmal Kombattanten, die mit mutigem Schritt eine Anhöhe erklimmen, den Sieg Eritreas vor Augen.

Was in den Achtzigerjahren noch als cool, fortschrittlich und richtig galt - der bewaffnete Kampf, die revolutionäre Gruppe -, ist nach dem Ende des Kalten Krieges und 9/11 plötzlich falsch geworden. Dass es so viele postideologische Warlordgruppierungen gibt, die sich um kurzzeitige Bereicherung, nicht aber um die revolutionäre Veränderung der Gesellschaft scheren, hat ein Übriges dazu beigetragen. Heute spricht niemand mehr davon, dass es in der Natur des Aufstands gegen die Unterdrückung liegt, dass die ganze Bevölkerung beteiligt sein soll. Heute sind Kinder mit Waffen kein Ausdruck einer Selbstermächtigung, sondern eine klare Menschenrechtsverletzung.

Entgegen der Kritik ist "Feuerherz" kein Film, der uns die Grausamkeit des Kindersoldatenschicksals zeigt, sondern ein Abenteuerfilm über das Mädchen Awet. Ihre Geschichte speist sich aus einer Realität, die für Millionen von Menschen und Kindern zum Alltag gehört: Krieg als Nerverei, als Mangel, als peer pressure und - nur ganz selten und meist in der Rückschau - als folkloristische Erhöhung: die Kameraden, die alles teilen, die Lieder, die alle verbinden, die Vision, die alle antreibt. Dass es nicht ungewöhnlich ist, Befehlshabenden in Kriegen zu begegnen, bei denen sich die Sorge um ihre Schutzbefohlenen, der Hass auf den Feind und die starrsinnige Dickköpfigkeit mit strafender Paranoia trifft, auch das kann überall nachgelesen werden. Was uns Maaza (Seble Tilahun), die Anführerin der Truppe, zu der Awet gehört, so unsympathisch machen soll, beschreibt Che Guevara ganz selbstgefällig in seinen Tagebüchern, wenn er Bauern oder Mitkämpfer, denen er misstraut, plötzlich als Spione exekutieren lässt.

Was "Feuerherz" interessant macht, ist die Darstellung dessen, was die Revolution in Eritrea abhob von allen anderen miesen, fiesen Kriegen und Konflikten. Dass es gerade kein Krieg gegen die Zivilbevölkerung war, wie er heute im Ostkongo oder in Somalia wütet. Dass Männer und Frauen nicht geschlechterhierarchisch gruppiert wurden, die eine Waffe trugen, die anderen allen Waffenträgern ausgeliefert waren. Dass er Mikeele (Daniel Seyoum) zeigt, einen Mann, der keine Waffen mag, sondern Bücher. Mikeele setzt die Vision der Bildung für die Kinder der Revolution um. In Eritrea hat dies tatsächlich dazu geführt, dass viel mehr Kämpfer und Kämpferinnen als Zivilisten Bildung in den Rebellenschulen erhielten. Ungewöhnlich an "Feuerherz" ist auch, dass Maaza eben als Anführerin einer Einheit nicht als fürsorgliche Ersatzmutter dargestellt wird. Sie ist eine toughe Kämpferin. Neben all dem Quatsch, den wir sonst in Actionthrillern und Kriegsdramen vorgesetzt bekommen, sind das wirklich andere Grundregeln. Selbst Uma Thurman muss in "Kill Bill" am Ende zurück in die Mama-Hormon-Kiste.

"Feuerherz" deutet Ambivalenzen zumindest an, auch wenn der Film sie wohl als Grausamkeit der Rebellen verstanden wissen will: Awet und ihre Kumpel wollen groß und stark sein, Krieg spielen und Helden sein. Erst als der Krieg durch die angeschwemmten Leichen von Kämpfern zum Gräuel wird, finden sie ihn nicht mehr lustig. In vielen Interviews mit ehemaligen eritreischen Kämpferinnen zu ihrer Motivation, sich der Guerilla anzuschließen, ist das Moment, dass man Hel- din sein will, ganz stark ausgeprägt.

So könnte man Awets Geschichte auch sehen. Als Film über eine Befreiungsarmee, in der auch Frauen militärische Befehle geben und nicht nur nett zu Kindern sind.

"Feuerherz". Regie: Luigi Falorni. Mit Letekidan Micael, Solomie Micael u. a. Deutschland/Österreich 2007, 88 Min.

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2 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • E
    Emmanuel

    Fortsetzung zur Kommentar 1 :

     

     

    Fakt ist, dass die Essenz der eritreischen Befreiungsbewegung in den deutschen Bibliotheken als verfasste Darstellungen oder Filme vorhanden sind.

     

     

    9. Berliner-Kongokonferenz = Berlinale!!

    Makaber ist es!! Dass man wiederum am damaligen Unrechtsort, einen Deutschenfilm mit einem italienischen Regisseur auf dem roten Teppich der Schickeria präsentiert. Mit einem düsteren Szenario versucht man, Eritrea als Land, Volk, Staat und Entität Schaden zu zufügen.

    Lobbyisten und Geldgeber situierten sich gern, als „Werkzeuge“ der Hegemonialen Politik der mächtigen am Horn von Afrika, benutzen zu werden. Es ist ein Projekt, dessen Ziel seit 1998 die Bekämpfung der eritreischen Souveränität ist. Man meint, dass bei manchen die Kamele weinen, während in Eritrea die stolze Kamele weiter ziehen.

    So gesehen ist verständlich, dass das Bild Eritrea Afrikas Schablone revidiert, welche in den Köpfen mancher seit der Kolonialzeit nestet.

    Folgende Leitprinzipien sind Unbehagen für viele, die anders Gewöhnt sind, wenn sie mit den sogenannten unabhängigen afrikanischen Staaten verhandeln oder zusammenarbeiten:

    Auf eigene Kraft zu verlassen, eigene Entwicklung selbst zu bestimmen, selbst den Wiederaufbau zu meistern, Handschellen der so genannten Entwicklungshilfe abzulehnen, auf gleichberechtigte partnerschaftliche Beziehung zu beharren und den Wiederstand gegen den Missbrauch von internationalen Gremien ( z.B. Sicherheitsrat oder Entscheidung der internationalen Gericht) zu leisten, sind das Essenz und der Eckpfeiler der eritreischen Politik. Selbstbestimmung ist mehr als, eine Nationalhymne oder einen Sitz in der UN zu haben.

     

     

    10. Brückenbau

     

    Unbeirrt von dem unverantwortlichen Projekt wird das integrative Leben der Eritreer in Deutschland durchgeführt.

    Für viele Eritreerinnen und Eritreer ist Deutschland eine zweite Heimat geworden. Für die hier geborenen eritreischen Kinder ist Deutschland die erste Heimat.

    Kinder sind die Brücke zwischen den beiden Völkern. Da die Kinder die Erwachsenen von morgen und die Setzlinge der zukünftigen Gärten der Gesellschaften sind, ist es von großer Bedeutung, die Freundschaft zwischen den Völkern behutsam zu entwickeln und aufzubauen. Die Internalisierung gemeinsame Normen und Werte dienen dem inneren sozialen Frieden und dem positiven Bildungswerdegang den Kindern.

    Merkmale der Eritreer in Deutschland sind u.a. die Durchführung von Projektbezogenen Öffentlichkeitsarbeit, Info, Kulturabende, Mutter und Deutschsprachunterricht.

    Zahlreiche eritreischen Gemeinden, Frauen, Jugend und Sportvereine führen ihre karitative Arbeit mit Erfolg durch, welche auf dem Eritrea-Festival in Eissport-Halle in Frankfurt jährlich dargestellt wird.

    Die Zusammenarbeit findet mit Schulen, Fachschaften, Kirchengemeinden, Eine-Welt-Verbänden und kulturelleren Einrichtungen statt.

    Die Unterstützung der Wiederaufbauprogramme, die Sicherung des Friedens und die Bewahrung der Souveränität Eritreas genießen volle Unterstützung nicht nur von den in Deutschland lebenden Eritreern sondern von zahlreichen Menschen in Deutschland. Friedlebende Menschen reagierten auf die Behauptung der Kindersoldaten in Eritrea mit Bestürzung und Befremdung, welche deren Richtigstellung in der Öffentlichkeitsarbeit findet.

    Im Mosaik Harmonie zu finden, in der Fremde Frieden zu genießen und Möglichkeiten zu finden, die Gesellschaft mit zugestellten, sind Resultate langer Entwicklung der humanen Sozialphilosophie dieses bundesrepublikanischen Wesens.

     

    Danke

     

    Im Name von Viele Eritreische Kinder

  • E
    Emmanuel

    Bumerang

     

    Was für ein Bildungsvorhaben?! Was für eine Solidarität?! Von Sifaf

    Seit 2004 führt das Buch „Feuerherz“ die Öffentlichkeit in die Irre. Viele fanden an das Buch eine lesenswerte Lektüre.

    Die Rede ist von SchülerInn und Schüler, Eine-Welt-Verbände, Stiftungen, Politiker, Vordenker, Kirchengemeinden, Bürgerinitiativen, Musikern und der breite Spektrum des deutschen Sprachraumes, die sich für eine gerechte und humane Welt engagieren.

     

    In der ungerechten Zeit der Globalisierung versuchten Lehrer und Pädagogen, die Kenntnisse der Schülerinnen und Schüler mit Lehrestoffen zu erschließen, die zum Verstehen der Welt notwendig sind, wobei sie zahlreiche Unterrichtstunden, Lesungen und Veranstaltungen organisierten, um ihre Solidarität und Sympathie mit der betroffenen Person zu bekunden.

     

    Manche Hilfswerke fungieren in die Person, als ein Vorzeigeobjekt, um ihre Projekte zu finanzieren. Andere wiederum sah in „ Feuerherz“ ein Kinostoff, der verfilmt werden kann.

     

    Es wurde ein Schicksal präsentiert, das weder der Person selbst noch mit dem Elend der Kindersoldaten zu tun hat, sondern es hängt mehr mit dem puren harten Kampf des Show- Geschäftes zusammen.

     

    Talkshows und Veröffentlichungen in Printmedia hatten als Posaunen den Verstand und die Gefühle der Leser betäubt, Leser und Zuschauer, die an das Gute und Schöne der Menschen glauben und lieben. Wettlauf mit den Einschaltquoten, ohne sich über die Wahre Geschichte informiert zu haben.

    Recht hat man?! Wir leben in einer naiven Gesellschaft, die alles glaubt. Man fand Helfer, die diese Version mit geschmiedet haben. Gerade die Kinder, deren Kindsleben verloren ging, gerade die, den wir helfen müssen, berauben wir. Im Jungle der Show-Geschäfte wird mit harten Bandagen gekämpft.

     

     

    1. Wahrheitsfindung:

     

    Die ethische Verantwortung der Gesellschaft gegenüber zwingt uns, zur Wahrheitsfindung Kriterien fest zu legen, die deutsche Gründlichkeit anzuwenden, Quellen zu suchen, Ereignisse zu untersuchen, Betroffene zu befragen, um festzustellen, ob die Befreiungsbewegung in Eritrea Kinder als Soldaten missbraucht hat?

    Kinderhilfswerke, Stiftungen, Fernseheranstalten Verlage, die ihren Ruf ins Zwielichtbringen, mögen ihre Achtsamkeit überprüfen, ob Karl-May mit seinen Fantasiefiguren „Winnetou und Old Firehand“ am Werk ist. Die Vervielfältigung und Verbreitung solcher Produkte bleiben mit diesen Institutionen verhaftet, solange die Echtheit nicht geklärt ist. Gewinnbringende Sensationsbiografien werfen die Seriosität einer Institution in die Waagschale der Glaubwürdigkeit. Man verdiente zwar Geld aber der Ruhm ist dahin.

    Lobbyisten: d.h. Kinderhilfswerke, Stiftungen, Fernseheranstalten, staatliche und halbstaatliche Stellen die öffentliche Gelder billigen und verteilen tragen auch die Verantwortung dafür, genau darauf zu achten, ob manche Vorhaben tatsächlich die Unterstützung würdig sind.

    Das Jammern von manchen Kinderhilfswerke und angeblichen Menschenrechtsorganisationen über den Umgang mit dem Kindersoldatentum in den Medien ist ein Schritt in die falsche Richtung. Diese renommierten Organisationen sollen sich fragen, ob sie selbst aufs falsche Pferd gesetzt haben. Durch Showgeschäfte gezüchtete Figuren sind nicht von Dauer.

     

     

    2. Ehrenwort

     

    Am Anfang war das „Wort“, das die Wahrheit in die Unendlichkeit trägt. Ein Wort der Ethik und der Hingabe. Nicht das „Ehrenwort“, welche wir ständig seit Jahren -wenn es um Skandale geht-, zu hören bekommen. Doch es kommt immer anders, als die Akteure sich wünschen.

    Jeder hat das Recht, seine Biografie zu veröffentlichen oder Bücher zu schreiben. Dabei endet die Freiheit dort, wo die Freiheit der andern beginnt. Es darf nicht in der Kategorie der …….. „die Freiheit nehme ich mir“ handeln.

     

    3. Der Mythos Kindersoldatin = Fatarmorgana

     

    In diesem Fall macht sich die Wahrheit so langsam zum Ziel, wie die geduldige zielstrebige Schildkröte, umso fataler ist jetzt die Erkenntnis, dass der Mythos „Kindersoldatin“ nicht der Wahrheit entsprach. Man machte von der Methode des „Machiavellismus“ oder auch dem Sprichwort der „Zweck heiligt die Mittel“ gebrauch. Bei Machiavelli gelten die moralischen Normen Wahr und Gut im Handeln nicht. Sie sind nur auf der Nützlichkeit reduziert. Daher ist die Frage Who is Who ist berechtigt.

    Man weißt inzwischen nicht mehr, was man ist. Kinder des Krieges, Kriegskind, Kindersoldatin. Das Ganze ist ein Bumerang geworden, das zum Werfer zurückkehrt.

    Dass es Kindersoldaten in dieser Welt gibt, ist schlimm genug. Dass man sich mit deren Attribute schmückt, ohne ihre Erfahrung, ohne die Gräueltaten, ohne Vergewaltigung, ohne Verstümmlung erlebt zu haben, ist nicht eine einfache Tragödie, die gezielt gespielt wurde. Clever und schlau inszeniert.?! Prima! Ein Bär am „weißen Band“ verdient man.

     

     

    4. Der Köder

     

    Da man mit „Erschaffen“ in der Musikszene keinen Erfolg erzielen konnte, versuchte man die Terminologie „Kindersoldatin “ als Köder „ zu missbrauchen, um eine Karriere zu machen. Ein Märchen, dessen Fäden in warmen Stuben unter Kerzenlicht zusammen gesponnen wurde. Während die echten Kindersoldaten in der Trostlosigkeit weder seelischen Beistand noch sauberes Trinkwasser haben. Eine „Na-und Reaktion“ ist auch eine Reaktion.

    Man muss nicht physisch untergehen, wenn vom ethischen Untergang die Rede ist. Hauptsache das Geschäft läuft. Man baut seine Existenz auf, in dem man den echten Kindersoldaten das Existenzrecht als solcher aberkennt.

     

    Laut UN wurde die Zahl der Kindersoldaten in dieser globalisierten Welt auf ca. 300.000 geschätzt. Da man mit falschen Biografien hantiert und Kapital anhäuft, ist es beängstigend, wenn man demnächst fragen wird, ob es überhaupt Kindersoldaten gibt? Dies wird die Arbeit der Kinderhilfswerke erschweren.

     

    5. Sensibilisierung und Verantwortung

     

    Die Sensibilisierung der Menschen für ein Thema, das mit dem weltweiten Elend der Kinder zusammenhängt, verdient Achtung. Doch wenn falsche Biografien zu Werk gehen, muss man handeln.

    Bildungseinrichtungen, Schulen, Kinderhilfswerke, sogenannten Nichtregierungsorganisationen, Verlage, Politiker, Musiker und Meinungsmacher in der Medienlandschaft tragen die moralische Verantwortung der Öffentlichkeit gegenüber im Allgemeinen und Schülerinnen und Schüler im Besondern.

    Wie die gleichaltrigen dort, die als Kindersoldaten missbraucht werden, wird hier ein in Lieder gehüllter Schwindel in der Aula serviert. Zärtlich in die Irre geführt.

     

    6. Werkstatt der Zukunft

     

    Schulen sind Orte, in denen mit Glaubwürdigkeit von ehrenwürdigen Lehrerinnen und Lehrern, Kinder erzogen und mit Wissen für das Leben vorbereitet werden. Und zukünftige Generationen nicht nur für Deutschland sondern für die „Eine Welt „ ausgebildet. Sie verdienen unseren Respekt. Mit außerschulischen Quellen wird der Lehrstoffe bereichert.

    Wenn es um solche Thematiken geht, dessen Wahrheitsgehalt in Frage gestellt wurde, sollte man über Methoden nachdenken, die die Wiederherstellung der Tatsachen zum Ziel hat.

    Das Hauptthema „Kindersoldat“ sollte in einem andern Kontext seinen berechtigten Platz im Unterricht finden. Kinder sind Setzlinge der Gesellschaft und Schulen sind Werkstätte der Zukunft und keine Bazare für ungeprüfte Produkte.

     

     

    7. Kriegsspiele Seit langem diskutiert man über Killerspiele in Deutschland. Im Bundestag fand neulich eine Anhörung, ob man gewaltige Computerspiele verbietet, die die Kinder negativ beeinflussen Könnten. Paradox zu dieser präventiven Maßnahme, missbrauchte man schutzlose eritreischen Kindern. Sie wurden im „ Sumpf der NGOs, es gibt ca. 1000 NGOs“ in Kenia geangelt, wo Tiere in Nationalpark mehr als Menschen geschützt sind. Sie sollten mit Maschinengewehre Krieg spielen. Aus Europa kommenden Hightech-Menschen führten ein Drei „D“ Skandalkomödie durch: Das Feuer als Kinderspiel Das Herz der Kinder mit Panik und Schreck terrorisiert Das Pech als Ergebnis des Vorhabenes. Verfilmung von Kriegsszene sind keine Indiane-Spiele im Kindergarten. Ein Unrecht nimmt die Vergewaltigung der Kinderseele für wenig kenianischen Schillinge im kauf. Der Kinderhandel in Tschad/Darfur und Libyen ist noch Fresko in der menschlichen Fakultät der Erinnerung. Wer

    Dollar und Euro hat, kann sich beliebig bedienen, dort, wo für Afrika ausgedachte Demokratie, sich in vollen Blüten zeigt und ihre Früchte erntet. Zumal war der Verfilmung des schwachen Projektes für Kenia ein böses Omen, in dem über 1500 Menschen sterben müssen. Kriegstrauma dauert lebenslang: Schutzengräber, Bunker, Schreie, Blut, Flugzeuge, Bombardierung, Verletzungen, Behinderung, Leid, Flucht und viel mehr an Gräueltaten sind uns reserviert. Krieg zu erleben und lebenslang darunter zu leiden, ist das eine und Kriegsszene mit Kindern zu drehen, ist das andere. Eine Behauptung, die in der eritreischen Freiheitsbewegung nie vorkam. Es ist keine Errungenschaft, für die man Fanfare zeigt und einen Lorbeerkranz erwartet.

    Zur Erinnerung: die Öffentlichkeit wartet darauf, über die Kinder von Seveso „Opfer der Dioxin-Katastrophe 1976“, zu erfahren. Man soll nur nach „Via Eritrea in Seveso fragen“. Eine Dokumentation über sie zu drehen, bringt zwar kein Geld und keinen Ruhm, moralisch ist aber allemal.

     

     

     

    8. Nüchtern Betrachten

    Fakt ist, dass Afrika auf der Berliner-Kongokonferenz 1884-1885 unter den damaligen kolonialen Mächten aufgeteilt wurde.

    Fakt ist, dass Eritrea zum Beute Italien wurde.

    Fakt ist, dass das eritreische Volk die Kosten für die irregeleitete Politik des kalten Krieges in Menschenleben, Leid, Flucht und in der Zerstörung ihrer Lebensräume zahlte.

    Fakt ist, dass dieses Volk allein für seine Freiheit und Unabhängigkeit von 1961-1991 gekämpft hat.

    Fakt ist, dass der Befreiungskampf Eritrea gegen Unterjochung und nicht zu Nutzen der internationalen Diamanten und Goldgräberkonzernen war.

    Fakt ist, dass der Kampf um Unabhängigkeit eine Sozialrevolutionäre Akzente, nicht nur für Horn von Afrika sondern für den afrikanischen Kontinent, setzte.