■ Filmfestspiel: Fespaco
Das Fespaco (Festival Panafricain du Cinéma et de la Télévision Ouagadougou) in Burkina Faso findet im Wechsel mit den Journées Cinématographiques de Carthage alle zwei Jahre (in den ungeraden Jahren) statt, dieses Jahr von 27. Februar bis 5. März.
Im Gegensatz zu dem eher arabisch orientierten Filmfestival JCC in Tunesien vereint das Fespaco die Filmproduktionen aus Schwarzafrika, wobei die französischsprachigen Staaten ein Übergewicht darstellen. Zum Beispiel zeigt der senegalesische Autor und Regisseur Sembène Ousmane (Sonderpreis der Jury Venedig 1988 für das „Camp der Verlorenen“) seine neuen Filme in aller Regel außer Konkurrenz in Ouagadougou, wo als erster Preis der „Schimmel von Yennenga“ vergeben wird.
Neben dem Festivalprogramm, das außer Langfilmen auch ein stattliches Angebot an Kurzfilmen enthält, finden Retrospektiven afrikanischer Filmschaffender statt (Idrissa Ouédraogo – 1989 Kritikerpreis in Cannes für „Yaaba“, Goldene Palme in Cannes 1990 für „Tilai“, 1993 Silberner Bär in Berlin für „Samba Traoré“; S. Pierre Yaméogo – lobende Erwähnung der Jury in Cannes 1991 für „Laafi“); weiter sind Filme zu sehen, die weltweit von schwarzen oder farbigen Regisseuren gedreht wurden (Spike Lee, Raoul Peck) – Werken aus den USA, aus Brasilien und den Karibikstaaten kommt dabei im Vergleich zu Australien oder Europa ein bedeutsamerer Rang zu.
Ab dem Jahr 2000 soll das Fespaco jährlich veranstaltet werden; sein Leiter Filippe Sawadogo begann 1993 außerdem mit dem Ausbau eines Archivs, das in seiner – wenngleich noch arg dürftigen – Sammlung von Filmen, Drehbüchern, Plakaten und Kritiken ebenso einzigartig in Afrika ist wie das Fespaco selbst. Lediglich in Harare/Simbabwe und in Dakar/Senegal gibt es noch Filmtage – wie früher in Maputo/Mosambik oder Niamey/Niger.
Information: Botschaft von Burkina Faso, Wendelstadtallee 18, 53179 Bonn, Tel.: 0228-332063, Fax: 334729
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