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Fehlschlag in Paris

■ Afrikaner im Hungerstreik verlangen ein Einschreiten von Präsident Chirac

Paris (AFP) – Der Konflikt zwischen 300 Afrikanern ohne gültige Papiere, die seit Ende Juni eine Kirche in Paris besetzt halten, und der französischen Regierung hat sich gestern verschärft. Als einzigen Gesprächspartner will die Gruppe künftig nur noch Staatspräsident Jacques Chirac akzeptieren. Jede Verhandlung mit Innenminister Jean-Louis Debré lehnten Sprecher der Besetzer nach dem Einsatz von drei Hundertschaften Polizei am Vortag ab.

Die Polizeiaktion, mit der die Regierung den Hungerstreik von zehn Männern aus Mali und Mauretanien beenden wollte, endete mit einem Fehlschlag. Alle Hungerstreikenden kehrten nach dem Abtransport in verschiedene Kliniken in die Kirche zurück. Die Männer verweigerten den 40. Tag in Folge die Nahrungsaufnahme, um an eine reguläre Aufenthaltsgenehmigung zu kommen. Bei einer Pressekonferenz kündigten die Besetzer an, daß der Hungerstreik auf ganz Frankreich ausgeweitet werden solle. Im Abstand von ein bis zwei Tagen sollten sich jedem hungerstreikenden Afrikaner zehn neue Hungerstreikende aus Solidarität anschließen. Mehrere Dutzend Unterstützer erklärten sich dazu bereit. Eine Gruppe von zwölf Männern und Frauen, die seit Montag die Nahrungsaufnahme verweigert hatte, setzte ihre Aktion nach der Rückkehr der ersten Hungerstreikenden jedoch aus.

Bei einer Demonstration vor der Kirche Notre-Dame bekundeten am Montag abend mehrere hundert Menschen ihre Unterstützung für die Hungerstreikenden. Die Polizei hatte den Abtransport der zehn Männer als „humanitären Einsatz“ bezeichnet. Ein Sprecher der Notärzte, die die Hungerstreikenden betreuen, sagte dagegen, die Polizeiaktion sei nicht auf Anraten der Mediziner erfolgt.

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