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Faulheit

Am Sonntag arbeitete ich nicht,obwohl ich nie Gott gewesen bin.Auch nicht vom Montag bis zum Samstag,denn ich bin ein faules Geschöpf:ich begnügte mich damit, auf die Straße zu gucken,wo Steinklopfer und Justizpersonenweinend an der Arbeit waren, Männermit eisernen Werkzeugen oder mit Ministerien.

Ich schloß all meine Augen zugleich,um meine Pflichten nicht zu erfüllen:das ist’s, darauf kommt es an,flüsterte ich mir selber zu,mit all meinen Kehlen,und mit all meinen Händenstreichelte ich träumenddie weiblichen Beine, die im Flug vorübergingen.

Dann trank ich chilenischen Rotweinzwanzig Tage und zehn Nächte hindurch.Ich trank diesen aramantfarbenen Wein,der uns befeuert und dir die Kehlehinabschlüpft wie ein flinker Flußfisch.

Hinzufügen muß ich diesem Geständnis,daß ich danach schlief und schlief und schlief,ohne meinen üblen Lebenswandel zu verleugnen,und ohne jeden Gewissensbiß:ich schlief so gut, als regnete esunaufhörlichauf alle Inselndieser Welt,bis Himmelswasser durch tausend Löcherin den Tresor der Träume tropfte.

PABLO NERUDA

© LUCHTERHAND

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