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Fatale Vorstellung

■ Kabarett „libretto fatale“/ Neues Programm

Arzt: (mit Schweizer Akzent) Frau Huber, ich muß Ihnen die traurige Mitteilung machen, daß Ihr Mann soeben verstorben ist. Frau: (fassungslos) Verstorben? Mein Günter! Wie kann das sein? Es sollte doch nur der Verband gewechselt werden. Arzt: Tja, das tut mir leid. Aber Sie wissen ja, so ein Armbruch kann überaus kompliziert sein. Frau: (weint) Arzt: (reißt sich die Perücke vom Kopf und gibt sich als Kurt Felix zu erkennen) Verstehen Sie Spaß, Frau Huber? Da lacht der Bremer.

Und so jagt ein Späßchen das andere bei „libretto fatale“, die mit ihrem 7. Programm beweisen, daß Kabarett nicht unbedingt witzig sein muß. Wenn man den Sensationsjournalismus des Fernsehens ausgerechnet am Beispiel des jugoslawischen Bürgerkriegs zu verulken versucht, oder das abgenudelte Deutschlandlied benutzt, um die Omnipräsenz der Werbung zu demonstrieren, dann, ist das eigentlich weniger „beinharte Satire“(Pressemitteilung) sondern einfach voll daneben. Büßende, sich peitschende Autofahrer und überdrehte Alternative, die sich wenig argumentativ für eine Verkehrsberuhigung einsetzen, machen das Programm durchaus ADAC-kompatibel. Lichtblick bleibt der mehrstimmige Gesang der acht Akteure. Wenn bloß der Text nicht so bescheuert wäre. Damit das Publikum nicht vergißt, wo es da gelandet ist, weist eine Dame mit roten Rüschen um den Hals in regelmäßig darauf hin: „Wir sind ja hier im Kabarett...“ Jochen Voit

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