Familienbericht 2015 vorgestellt: Hauptstadt der Ein-Eltern-Familien
Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) will die Stadt attraktiver für Familien machen. „Dazu gehören bezahlbarer Wohnraum, leistungsfähige Bildungseinrichtungen und insgesamt eine noch stärkere familienpolitische Schwerpunktsetzung“, sagte Müller am Montag nach der Vorstellung des „Berliner Familienberichts 2015“. In dem Report hatte der Beirat für Familienfragen angemahnt, Berlin müsse dringend familienfreundlicher werden. Nötig sei ein ressortübergreifendes Handeln etwa bei der Armutsbekämpfung sowie der Sicherung eines besseren Gesundheits-, Kinder- und Jugendschutzes.
In Berlin leben besonders viele arme Familien: Mit einer Armutsgefährdungsquote von 21,4 Prozent liegt die Hauptstadt deutlich über dem Bundesschnitt von 15,5 Prozent. Wie aus dem Bericht hervorgeht, zeichnet sich Berlin auch durch vielfältige Familienmodelle aus: Von den insgesamt 432.400 Familien in der Stadt im Jahr 2013 lebten 51 Prozent der Kinder mit verheirateten Eltern, 17 Prozent in nichtehelichen Lebensgemeinschaften. 32 Prozent der Kinder wuchsen in alleinerziehenden Haushalten auf. Bundesweit verzeichnet Berlin damit den höchsten Anteil der Ein-Eltern-Familien. (epd)
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