piwik no script img

Faktencheck zum US-WahlkampfSieht Trump besser aus als Harris?

Donald Trump behauptet, er sei schöner als Kamala Harris. Kann er damit gewinnen? Zeit für einen taz-Faktencheck.

Die Schöne und das Biest? Foto: Carolyn Kaster/ap, Julia Nikhinson/ap

Der Möchtegern-Wieder-Präsident Donald Trump hat in einer Wahlkampfrede ein vielleicht Wahl-entscheidendes Argument gebracht. Er behauptet am Samstag bei einem Auftritt im Bundesstaat Pennsylvania, dass er der schönere Kandidat sei. „Ich sage, dass ich viel besser aussehe. Ich sehe besser aus als Kamala“, sagte Trump vor tausenden Anhängern.

Trump ist bekanntlich ein Meister der Fake-News, sowohl im Verbreiten eigener, als auch im Anprangern vermeintlich anderer.

Aber hat er diesmal vielleicht recht? Die taz hat den Faktencheck gemacht, anhand zweier Fotos, die beide Kan­di­da­t:in­nen bei ihren jüngsten Wahlkampfauftritten in vergleichbarer Position zeigen. Das Ergebnis ist eindeutig:

1. Haare

Trump: strahlend blond.

Harris: brünett.

Hier gilt natürlich die alte US-Volksweisheit: Blondes have more fun. Selbst wenn die Haarfarbe nicht echt ist. War sie bei Marilyn Monroe ja auch nicht. Ein klarer Punkt für Donald.

2. Stirn

Harris: ein halbes Dutzend übereinander gestapelte Falten. Könnte als Nachdenklichkeit ausgelegt werden.

Trump: keine einzige Falte sichtbar. Und das in seinem Alter. What a man!

Klarer Punktsieg für den straffgebotoxten Trump, der alle seine Milliarden direkt in seinen Körper investiert.

3. Nase

Trump: lange Nase. Verweist auf seinen Johannes.

Harris: ebenso lange Nase. Hat aber keinen Johannes.

Pech für Kamala, noch ein Punkt für Trump.

4. Ohr

Trump: so groß! Ein echter Hit.

Harris: man sieht nichts. Hat sie was zu verbergen?

Nur Trump symbolisiert ein offenes Ohr. Weiterer Punkt für ihn.

5. Zähne

Trump: strahlend weiße Zahnreihe. Gute Arbeit, Herr Doktor.

Harris: strahlend weiße Zahnreihe. Gute Arbeit, Frau Doktor.

Trump zeigt die obere Zahnreihe. Harris die untere. Klar, dass auch hier Trump oben liegt.

6. Krawatte

Trump: rot wie Republican.

Harris: keine Krawatte.

Tja, so wird das einfach nichts. Sechster Punkt für den Donald.

7. Brosche

Trump: deutlich erkennbare US-Flagge. Unschlagbar, oder?

Harris: ja, was hat sie denn da? Ist das auch eine Flagge? Nur funkelnden Brillies statt knalligen Farben? Sieht so aus, oder?

Schwer zu entscheiden. Aber dank dezenter Brillianz, mit der sie bei ihren An­hän­ge­r:in­nen punkten könnte, kommt Kamala Harris hier immerhin ganz klar zu einem Unentschieden.

8. Ringe

Trump: kein Ring.

Harris: auch hier blitzen die Brillanten am Ehering.

Noch ein klarer Punkt für den Ex-Präsidenten. Er trägt zwar nicht mal einen Ehering und das ist eindeutig Fake. Aber damit kommuniziert er, dass er noch zu haben ist.

Fazit

7,5 zu 0,5 Punkte für den schönen Donald. Die taz erklärt Donald Trump hiermit zur „Miss USA 2024“.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen