Facebook will Kartendienst kaufen: Das soziale Netzwerk wird automobil
Facebook will die Verkehrs-App Waze für eine Milliarde Dollar kaufen. Damit könnte die Platform auf einen Schlag den Sprung ins Auto schaffen.
![](https://taz.de/picture/161312/14/facebook_blitzer_waze.jpg)
NEW YORK/TEL AVIV dpa/rtr | Facebook verhandelt laut Medienberichten über den Kauf der Navigations-App des in Israel gegründeten Start-ups Waze – der Preis könnte eine Milliarde Dollar erreichen. Bei Waze informieren die Nutzer einander über Staus, Unfälle oder Radarfallen.
Die Unternehmen seien in ersthaften Gesprächen, die aber noch scheitern könnten, schrieben das Wall Street Journal und die Finanznachrichtenagentur Bloomberg am Freitag. In den bereits fortgeschrittenen Gesprächen werde über einen Kaufpreis zwischen 800 Millionen und einer Milliarde Dollar verhandelt. Zuvor war davon bereits in israelischen Medienberichten die Rede.
Karten- und Navigations-Dienste werden für Technologiekonzerne immer wichtiger, da viele Smartphone-Nutzer ihre Geräte zunehmend auch für die Suche von Straßen, Plätzen und die Ermittlung von Routen verwenden.
Das vor vier Jahren gegründete Startup Waze nutzt die Satelliten-Signale der Smartphones von Mitgliedern, um Karten- und Verkehrsdaten zu generieren, die dann mit anderen Nutzern geteilt werden und damit Echtzeit-Informationen bieten. Waze hat momentan 47 Millionen Mitglieder.
Mit Waze könnte Facebook seine Mitglieder auch im Auto erreichen und die Nutzer-Basis erweitern. Zugleich könnte die App ein Kanal für ortsbezogene Werbung sein. Das soziale Netzwerk mit seinen 1,11 Milliarden Nutzern würde damit Apple und Google Konkurrenz machen.
Erreicht der Preis tatsächlich eine Milliarde Dollar, wäre das der teuerste Zukauf von für das soziale Netzwerk. Die Übernahme der Fotoplattform Instagram im April 2012 sollte Facebook zwar ursprünglich auch soviel kosten. Wegen des Kursverfalls der ihrer Aktie waren es letztlich jedoch nur 750 Millionen Dollar.
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