■ Export der Waffen kaum kontrolliert: Elektroschockpistolen als Folterinstrumente
Washington (dpa) – In den USA, Deutschland und anderen Industriestaaten produzierte Elektroschockpistolen werden in vielen Ländern als Folterinstrumente mißbraucht. Das geht aus einem Bericht des US-Nachrichtenmagazins Time hervor. Die im Westen für Polizeieinsätze benutzten Waffen dienten Folterern in mindestens 50 Staaten als einfaches Mittel, ihre Opfer ohne verräterische Spuren zu quälen. „Der Strom ist äußerst schmerzhaft, er kann genau kontrolliert werden und hinterläßt kaum Merkmale“, zitierte das Blatt einen Arzt vom Zentrum für Folteropfer in Minnesota.
Time wirft den US-Behörden vor, bestehende Ausfuhrkontrollen für diese Waffen nicht streng genug anzuwenden. „Es gibt Wege, sie zu umgehen“, gab der Abteilungsleiter für Exportgenehmigungen im Handelsministerium, William Reinsch, zu.
Die Waffen produzieren Elektroschocks bis zu 75.000 Volt. Sie wurden in den USA entwickelt, um Verbrecher oder Demonstranten in Schach zu halten.
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