Explosion an türkisch-syrischer Grenze: Tote Rebellen bei Anschlag auf Bus
Ein Selbstmordattentäter tötet über dreißig syrische Aufständische – in einem Bus an einem Grenzübergang zwischen Syrien und der Türkei.
Die Rebellen waren den Menschenrechtlern zufolge auf dem Weg nach Syrien, um in dem Bürgerkriegsland Kämpfer an der Front zu ersetzen. Seit Beginn des Konflikts im Jahr 2011 beschuldigt die syrische Regierung die Türkei, die Verschiebung von Rebellenverbänden durch die Benutzung ihrer Grenzübergänge zu erleichtern. Zuletzt hatte die Beobachtungsstelle berichtet, Aufständische anderer Regionen würden über das türkische Staatsgebiet in die Rebellengebiete nördlich Aleppos gebracht.
Es gab widersprüchliche Angaben, auf welcher Seite sich der Anschlag ereignete. Während die Menschenrechtsbeobachter erklärten, er sei auf türkischer Seite erfolgt, berichtete die türkische Nachrichtenagentur DHA, die Explosion habe auf syrischem Staatsgebiet in der Provinz Idlib stattgefunden. DHA zufolge gab es 35 Todesopfer. Die oppositionsnahe syrische Nachrichtenseite Orient News verortete den Anschlag nahe einem Flüchtlingscamp auf syrischer Seite der Grenze.
Im umkämpften Aleppo dauert die Gewalt an. Bei heftigen Gefechten an einem von Rebellen freigekämpften Korridor in die Rebellengebiete der Stadt starben der Beobachtungsstelle zufolge mindestens 52 Menschen, darunter 35 Rebellen und 17 Kämpfer auf Seiten des Machthabers Baschar Al-Assad. Den Regierungstruppen seien dabei Geländegewinne gegen die Aufständischen gelungen.
Die Großstadt Aleppo im Norden Syriens ist geteilt. Der Westen der Stadt wird von Assads Truppen gehalten, der Osten – in dem bis zu 300.000 Menschen leben – von Aufständischen. Rebellengruppen unter Führung von Islamisten hatten erst vergangene Woche die mehrwöchige Belagerung des Ostteils durchbrochen, konnten bislang aber keine sichere Passage in die Rebellengebiete errichten.
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