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Experte zum möglichen Euro-Ausstieg„Deutschland sitzt in der Falle“

Wenn Griechenland zur Drachme zurückkehren würde, wäre Deutschland der Hauptverlierer, sagt der Finanzökonom Stephan Schulmeister.

Die Rückkehr der Drachme wäre für Deutschland nicht besonders günstig. Bild: dapd
Ulrike Herrmann
Interview von Ulrike Herrmann

taz: Herr Schulmeister, sollte Griechenland den Euro verlassen und zur Drachme zurückkehren?

Stephan Schulmeister: Nein, bloß nicht. Deutschland wäre der Hauptverlierer.

Wieso Deutschland?

Schon jetzt hat in Spanien, Italien, Irland und Portugal ein Run auf die Banken begonnen. Die Menschen dort räumen ihre Konten leer und legen ihr Geld in Deutschland an. Diese Kapitalflucht würde sich dramatisch verstärken, wenn Griechenland aus dem Euro fliegt. Denn dann würde jeder Italiener denken, dass bald auch die Lira zurückkommt – und seine Euros nach Deutschland überweisen.

Was ist daran schlimm?

Das gesamte Gläubiger-Schuldner-System in Europa würde zusammenbrechen. Wenn die Bankkunden in Spanien, Portugal und Italien ihr Geld abziehen würden, wie es jetzt schon die Griechen tun – dann wären drei Billionen Euro auf der Flucht. Das sprengt jeden Rettungsschirm. Dann crasht der Euro.

Bild: Archiv
Im Interview: Stephan Schulmeister

64, ist Wirtschaftsforscher in Wien. Sein Schwerpunkt sind Finanzmärkte und ihre Folgen für die Realwirtschaft. Zuletzt veröffentlichte er „Mitten in der großen Krise. Ein 'New Deal' für Europa“ (Picus Verlag 2010).

Deutschland sitzt demnach in der Falle …

… in der Falle des Gläubigers. Jede Finanzkrise kennt nur einen Verlierer: den Gläubiger. Denn der Schuldner wird ja seine Schulden los, wenn er nicht mehr zahlen kann. Aber die Deutschen haben durch ihre permanenten Exportüberschüsse ein riesiges Auslandsvermögen in den anderen Eurostaaten aufgebaut. Das wäre dann weg.

Was raten Sie der Kanzlerin in dieser Situation?

Angela Merkel muss ihr Manöver vom Oktober 2008 wiederholen. Damals, mitten in der Finanzkrise, hat sie gesagt: „Alle Einlagen sind sicher.“ Jetzt müsste sie unbedingt EZB-Chef Mario Draghi unterstützen, der eine europaweite Einlagensicherung fordert. Alle 17 Euro-Staatschefs müssten in einer feierlichen Zeremonie erklären, dass man gemeinsam für alle Einlagen haftet.

Aber würden die Spanier und Italiener eine solche Inszenierung noch glauben? Wahrscheinlich würden sie ihr Geld trotzdem nach Deutschland überweisen.

Die Gefahr besteht. Eine Variante wäre, dass die Europäer gemeinsam haften – aber nur für die Konten von Inländern. Die Spanier müssten also ihr Geld in Spanien haben, damit es geschützt ist. Ein solches Vorgehen würde die Kapitalflucht vielleicht stoppen.

Jetzt haben Sie erklärt, warum Deutschland ein Interesse daran hat, dass Griechenland im Euro bleibt. Aber ist das auch im Interesse der Griechen? Wie sollen sie jemals wettbewerbsfähig werden, wenn sie nicht mit einer Drachme die Möglichkeit haben, abzuwerten?

Abwertung ist keine Lösung. 1971 wurden die Wechselkurse international freigegeben. Danach haben Griechen und Italiener mehrfach abgewertet, um ihre Exporte anzukurbeln. Aber langfristig hat das nie etwas gebracht. Denn durch die Abwertung wurden die Importe teurer, so dass die Inflation stieg – und also auch die Löhne. Damit war der Wettbewerbsvorteil wieder weg. Weil die Griechen sich an diesen Mechanismus erinnern, wollen sie im Euro bleiben.

Wenn eine Abwertung nichts bringt – wie sollen die Griechen wettbewerbsfähig werden?

Man sollte aus der Nachkriegszeit bis 1971 lernen. Damals gab es feste Wechselkurse – und trotzdem haben die Südländer aufgeholt.

Der Euro ist eine Art festes Wechselkurssystem. Warum klappt es jetzt nicht?

Die gesamte Spielanordnung hat sich verändert. Bis 1971 lohnte es sich nicht, in reine Finanzaktivitäten zu investieren. Denn der Realzins lag bei null, die Rohstoffpreise bewegten sich nicht, die Wechselkurse waren festgelegt – und Derivate gab es nicht. Also haben die Banken das Geld in die produzierende Wirtschaft gesteckt. Genau diese Strategie benötigen wir erneut. Wir müssen langfristige Vereinbarungen über den Ölpreis abschließen, eine Finanztransaktionssteuer einführen und den Zins nach unten drücken.

Was bedeutet das konkret für Griechenland?

Der Schuldenschnitt war falsch konstruiert. Man hat einfach 100 Milliarden von der Gesamtsumme gestrichen. Aber die Zinslast blieb. Griechenland benötigt einen Zinsschnitt, so dass nur noch zwei Prozent auf die Schulden fällig werden.

Das Kalkül von Kanzlerin Merkel ist klar: Sie will die Eurokrise bis zur Bundestagswahl 2013 aussitzen. Gelingt das?

Niemals. Halb Europa ist in einer Rezession. China allein kann die deutsche Wirtschaft nicht retten.

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19 Kommentare

 / 
  • RT
    reiner tiroch

    wenn nun der ESM mit unbegrenzten Billionen loslegt, die 3. Bankenrettung daherkommt, SP untern Schirm kommt, obwohl sie auch nie Geld wollten, wird es nicht lange dauern, und Italien humpelt ebenfalls daher. wenn dann alle EU-Länder versammelt sind gehen wir mit unserm AAAin die AAA-Pleite. das ist doch was, oder? aber dann hat was nicht geklappt mit der Harmonie und das Vertrauen in Banker und politiker, oder?

  • F
    Felix

    Sorry, aber die Meinungen hier im Forum sind sehr einseitig contra "Euro". Und Die Analysen à la Sarrazin ziehmlicher Populismus und ich muss mich doch sehr wundern, dass die TAZ Redaktion sich hier nicht zu Wort meldet oder ein "öffentliches Forum" plant, damit differenzierter über Europa und den Euro diskutiert werden kann. Dass würde ich mir zumindest von einer "linken" oder Genossenschaftlichen Tageszeitung wünschen... egal.

     

    Zu Merkel: Ich bin kein Merkel Fan, weiß Gott nicht, allerdings nicht wegen Ihrem Versprechen. Als Sie und Steinbrück 2008, versprachen, dass die Einlagen sicher seien, fiel dies einher mit dem Banken Run auf die Northern Rock in England. Es hat wie mir scheint durch aus geholfen und sich immerhin so ausgewirkt, dass wir in Deutschland keinen Banken Run erlebten. Sie hat strategisch bewusst in dem Wissen/ Glauben gehandelt, dass wenn sie es nicht tun würde, die "Psychologie der Finanzmärkte" und "Herdentrieb" greifen könnten. Das Geld im Grunde genommen nichts anderes ist als eine Illusion, spätestens seit dem Zeitalter des Computer gestützten Handels, dürfte jeder wissen, der sich mit "Geld" beschäftigt. Nur weil wir glauben, dass die Zahlen die gedruckt werden, diese Zahlen wert sind, funktioniert unser Geldsystem. Demnach ist nichts sicher (Gesetze übrigens auch nicht). Auch Gold hilft nicht und auch Immobilien nicht, sollte es zur Hyperinflation kommen. Denn dann gibt es wie früher Kapitalverkehrskontrollen und das Bankkonto in der Schweiz oder Norwegen wird keinem helfen, wenn Gesetze erlassen werden, die verbieten in die Schweiz zu reisen. Hat es alles schon gegeben. Und was bringt einem die Finka am Vierwaldstätter See, wenn man nicht hinkommt? Sie verrottet und erlebt einen Wertverlust!

    Schulmeister hat recht, wenn er sagt, die Gläubiger verlieren. Eine Inflation entlastet die Schuldner, ob man dass nun den "Armen" sagt oder nicht.

    Eine Anti EU Partei? Was soll dass denn bitte sehr bringen? Selbst wenn alle ihre eigenen Währungen wieder einführen... pleite sind dann ebenfalls alle. 60% der deutschen Exporte sind innerhablb der EU. Was ist daran so schwer zu kapieren? Soll ich etwa vorrechnen was das bedeutet? Und dieses Gefasel von einschleichen in die EU und die faulen Griechen...Es war eine amerikanische Beratungsfirma die denen geholfen hat, es waren auch deutsche Aufsichtsbehörden und Regierungsmitarbeiter die genickt haben. Merkel ist auf dem besten Wege, einen zweiten Hitler herauf zu beschwören,... min. die GIPS Staaten haben das Potenzial am Ende frustriert zu sein, weil Sie nichts mehr haben, rein gar nichts um irgendwie wieder auf die Beine zu kommen. 50% Jugendarbeitslosigkeit in GR und Spanien, Portugal ist nicht besser dran...Selbst wenn einige es schaffen in Deutschland Fuß zu fassen, viele werden auf der Strecke bleiben. 14 % Kinderarmut in Deutschland kommen ja nicht von ungefähr. Das Hauptproblem m.E. nach ist, wir reden immer nur über die Finanzmarkt Ökonomie, Struktur, Sparen, Zinsen, Geld... die Menschen sind uns scheinbar scheißegal. Und ganz ehrlich, ich glaube, es gibt gar nicht soviel Geld, um die europäische Gesellschaft zusammen zu halten. Für den kleinen Mann hat die EU nichts gebracht? Natürlich. Sie können ohne Probleme überall in der EU arbeiten und leben. Der Euro hat das Leben verteuert. Stimmt. Wobei die Preise innerhalb der EU ja auch variieren. Was hier jetzt im Forum nur noch fehlt ist, "Die Ausländer nehmen uns die Arbeitsplätze weg!", was für ein Schwachsinn. Bzw. ich würde sagen, es stimmt natürlich, dass wenn Menschen mit gleicher Qualifikation (die hier zum Teil nicht aneraknnt wird), die gleiche Arbeit zu einem Stundenlohn anbieten der 50% unter dem eines Deutschen liegt, wird das zu einem Problem, das man mit einem einheitlichen Mindestlohn aber umgehen kann. Letztlich klagen die Schweitzer auch über die Deutschen und vermutlich auch die Skandinavier. Zahlen die doch im Durchschnitt mehr als deutsche Arbeitgeber. Das ist ein Kreislauf. Fazit: In all den Diskussionen, werden die Menschen selbst total vergessen. "Wir" Deutschen verlangen immer sparen und zwar sofort. Das dies ein Prozess ist der Jahre dauern kann und nicht von Heute auf Morgen Erfolg bringt wird oft vergessen. Dabei ist es die Neoliberale Ideologie, die immer "in the long-run" betrachtet werden muss! Wenn ich Ihnen Heute sage, bitte sparen Sie und Morgen frage und wieviel ist heute auf ihrem Konto, wird das Minus wohl größer sein, denn sie müssen mindestens bis Ende des Monats warte, um ein neues Gehalt bzw. Geld zu bekommen. Das wiederum wird geringer sein als erwartet, da sie einen Monat lang Zinsen zahlen mussten, Dispo Kredit genannt.

    Ein Auseinanderfallen Europas ist das letzte was wir uns in Wahrheit leisten können. Denn das Umweltproblem, die Notwendigkeit zur Erneuerung der Energieversorgung, Stromnetze etc. kann nur in Kooperation funktionieren, will man auf dem globalen Markt bestehen. Schon mal dran gedacht, was wäre, wenn Griechenland, alle Flüchtlinge ausweisen würde und seine Grenzen nicht kontrollieren würde? Das Gleiche bei Italien und Spanien? Und dass wo wir in der heutigen Zeit von Flüchtlingszahlen bspw. allein in Syrien von 500.000 Menschen sprechen? Unabhängig von den Flüchtlingen durch Hungersnot und Elend geplagten in Burkina Faso etc.? Wie soll ein einzelnes Land das bewältigen? Eine auf die EU gemünzte Sicherheitspolitik mit "kooperativen Armeen", wieso sollte man die Deutschen unterstützen, die für ein wirtschaftliches Disaster im eigenen Land mitverantwortlich sind? Schaut man nur auf die Finanzmärkte und das Geld...enden wir tatsächlich in einem Disaster!!!

  • J
    jenny

    Das Interview ist aber anscheinend arg gekürzt worden.

    Die Behauptungen des Herrn Schulmeisters sind nicht

    verifiziert.

    Das Gegenteil ist der Fall:

     

    - Deutschlands hauptsächliche Auslandsanlagen be-

    finden sich in den USA, u. den nordeuropäischen

    Nachbarländern wie BeNeLux, Frankreich, Grossbrit-

    annien; die Anlagen in Griechenland sind wesendlich

    kleiner als die dtsch. anlagen in Mexiko oder Bras-

    ilien;

    - der Austritt Griechenlands aus der Eurozone kostet

    neben den Abschreibungen auf die unsinnig heraus

    gereichten Milliarden ( Ackermannplan!) auch noch

    ca. 50 Mia. Eu. "Austrittsprämie" um die griech-

    ischen Banken für die Drachenstartphase zu ka-

    pitalisieren.

    - Aber danach ist endgültig Schluss mit der milliard

    enschweren Unterstützung der Griechen, 3.4.5. etc.

    Rettungspakete um die die griechen sonst pokern

    würden entfallen.

     

    - Es tritt eine heilsame Disziplinierungswirkung bei

    den anderen Pigsländern ein, sie werden ihre

    Steuern wirksamer erheben, denn auch in Italien

    gibt es ca. 190 Milliarden Steuerhinterziehung p.a

    u. die Spanier könnten auch mehr Steuern einnehmen.

     

    - Alle haben dann angst wie Griechenland abzustürzen.

     

    - Die aufgedeckten Missstände in Griechenland be-

    legen doch, dass dieses Land mehr zur 2. oder gar

    3. Welt gehört u. im hochindustrialisierten

    Euroraum überhaupt keine Chancen hat; sie haben

    sich 2004 in den Euro hereingemogelt u. müssen nun

    auch die bitteren Konsequenzen dafür mittragen;

    mehr Hilfen als die 250 Milliarden Eu. sind wirk-

    lich nicht mehr zumutbar; wieviel sinnvolle An-

    schubsfinanzierung könnte man mit 10% davon = 25

    Milliarden Eu. im Nordafrika nach der Revolution

    erreichen, dort gäbe es massenhaft sinnvolle u.

    zukunftsträchtige Projekte, anstatt die Mittel

    den Griechen zum laxen Konsum hinzuschieben.

     

    Wenn Schäuble behauptet wie seien mit der Euro-

    rettung auf gutem Wege, so stimmt genau das Gegen-

    teil = Griechenland wird die Eurozone bald

    verlassen (müssen) !

  • W
    Wolf

    Sarrazin ist in seinem neuen Buch völlig auf der

    nachvollziehbaren und richtigen Seite.

     

    Allen EU-Währungsunion-Länder ging es volkswirtschaftlich erheblich besser, bevor sie den Euro in einem Diktat aufgezwungen bekommen haben.

     

    EU, EU-Währungsunion und Euro sind absolut überflüssig

    und sind die größte Geißel für jetzt und viele Generationen i.d. Zukunft zu Gunsten von Drecksbanken, Dreckswirtschaft und Politheinis !

  • W
    Wolf

    29.05.2012 15:36 Uhr

    von rudi:

     

    @eksom

    "Die MERKEL hatte 2008 vorsätzlich gelogen, als sie damals sagte, alle Einlagen wären sicher!"

     

    Nö hat Frau Merkel nicht, denn 2008 waren die Einlage auch sicher, niemand hat etwas von seinem Erspartem verloren.

    Für 2012 hat Merkel das nie gesagt...Ihren Kommentar hier eingeben

    ---------------------------------------------------

     

    Alles quatsch und wer gibt noch was auf ein Lippenbekenntnis einer bösen und unfähigen Frau?

     

    Es gibt weder ein Gesetz über die Sicherheit von Spareinlagen, lediglich nur das dumme Geschätz

    die machtbesessenen Frau.

     

    Auch, wenn es ein Gesetz darüber geben würde, ist das nicht die Druckertinte auf dem Blatt Papier wert, denn wenn ein Geldinstitut zahlungsunfähig ist, sind die Spareinlagen futscht !

     

    Wer heute noch glaubt, Politik hat was mit Ratio, verantwortungsvollen volkswirtschaftliches handeln

    glaubt, sollte besser Märchen lesen, die inhaltsmäßig mehr drauf haben.

     

    EU, EU-Währungsunion und Euro haben absolut fertig.

    Sie arbeiten mit sog. "Buchgeldern" nach einem nicht mehr nachvollhziehbaren und verbotenen "Schneeballsystem".

     

    Mit anderen Worten, der gesamte volkswirtschaftliche Geldverkehr wird nur noch mit Tricks, Lügen, Betrübereien, etc. für eine kurze Zeit dem Bürger vorgegaukelt.

     

    Der größte Wirtschafts-Crash steht dieser Bananenrepublik und allen anderen i.d. Währungsunion noch bevor und er wird bald kommen.

     

    Die verantwortlichen Dreckspolitheinis haben sich dann locker in bessere Gefilde verpisst !

  • W
    Wolf

    Heute berichtete eine Deutsche Tageszeitung,

    das ein Wirtschafts-Fachmann im Ministerium in Berlin

    der Regierung den Vorschlag gemacht habe, das

    das Griechen-Euro-Papiergeld mit dem Buchstaben Y für Griechenland bei Wiedereinführung der Drachme in Griechenland i.d. Art abgewertet wird, das mit solch einer Banknote nicht mehr soviel zu kaufen sein werde, wie mit anderen Euro-Banknoten.

     

    Man wolle somit verhindern, das die Griechen ihre

    Banken "plündern" und das Geld ins Ausland schaffen.

     

    Also, hin zur Bank und Y-Banknoten gegen andere Buchstaben Banknoten umtauschen.

    Meine Enpfehung ist X-Banknoten zu nehmen, die den

    Deutschen Euro deklarieren, denn demnächst wird Spanien, Italien, etc. mehr als pleite sein.

     

    Flachhirne von wenigen Politschweinen haben uns die DM genommen, das meiste ist doppelt so teuer gewoden, nur die Gehälter sind nicht um das doppelte gestiegen.

     

    EU, EU-Währungsunion und Euro dienen ausschließlich nur Drecksbanken, Dreckswirtschaft und Politschweinen, dem kleinen Mann hat das unter dem Strich absolut nichts gebracht, nur Nachteile und Sorgen.

     

    Deshalb muss endlich eine Anti-EU-Partei kommen, damit politische Drecksäcke reglementiert werden können.

  • R
    Revenge

    Endlich mal jemand der Klartext redet. Es ging und geht nicht um die Griechen oder deren Probleme, sondern immer nur darum unseren Wohlstand (hier in Form von Überschüssen) zu retten.

    Das der Herr Finanzökonom in den selben Kategorien denk, beweist sein Satz "Jede Finanzkrise kennt nur einen Verlierer: den Gläubiger". Das soll er mal einer griechischen Familie ins Gesicht sagen, die von nichts mehr leben kann. Oder einem jugendlichen in Spanien ohne Berufsperspektive. Oder einem Angehörigen eines Selbstmordopfers, der seine Schulden nicht begleichen konnte.

  • R
    rudi

    @eksom

    "Die MERKEL hatte 2008 vorsätzlich gelogen, als sie damals sagte, alle Einlagen wären sicher!"

     

    Nö hat Frau Merkel nicht, denn 2008 waren die Einlage auch sicher, niemand hat etwas von seinem Erspartem verloren.

    Für 2012 hat Merkel das nie gesagt...

  • X
    XXX

    Das in den Südländern angelegte deutsche Geld ist sowieso weg, weil die Schulden der Südländer in der jetzigen Konstellation sowieso nicht zurückgezahlt werden können - es sei denn, man nimmt eine gewaltige Inflation in Kauf, was auch wieder bedeutet, dass das Geld eben "weg" ist. Die Frage ist also nur, ob man NOCH MEHR Billionen(!) Euro Auslandsschulden anhäufen soll, und da kann die Antwort eigentlich nur "nein" sein. Je früher dieses System zusammenbricht, desto billiger. Im Jahre 2008 wäre es am billigsten gewesen, im Jahre 2010 am zweitbilligsten und jetzt eben am drittbilligsten.

     

    Natürlich ist das für Politiker schwierig und das Durchwursteln nach dem Prinzip "nach mir die Sintflut" ist einfacher. Aber mit dem bei Banken- und Griechenlandrettungen rausgeschmissenen Geld hätte man mindestens 1-2 Jahre lang eine Wirtschaftskrise überdecken können (Überschlagsrechnung 500 Milliarden Euro = 10 Millionen Arbeitslose* 50000 Euro). Und danach wäre das Problem erledigt gewesen.

     

    Und jetzt sind noch größere Summen im Spiel, um Spanien bzw. Italien zu retten! Verrückt!

  • F
    Felix

    Nettes Interview,... das Einzige was mich wundert zu behaupten, dass es früher keine Derivate gab.

     

    http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Archiv/5421/derivate-v7.html

     

    Derivate stellen grundsätzlich erst einmal Termingeschäfte dar. Diese sind vermutlich so alt wie das Geldsystem selbst. Denn um was handelt es sich denn, wenn ein Farmer seine Ernte von Morgen, Heute bereits zu einem festgelegten Preis verkauft? Oder verstehe ich das völlig falsch?

    Letztlich wird eine Ware, ob nun Sachgüter oder fiktive Wrte gehandelt. Meiner Meinung ist es falsch, Derivate über einen Kamm zu scheren, stellen sie doch lediglich einen Oberbegriff einer Kategorie dar. Das ist sowie, wenn man in die musikalische Kategorie "klassische Musik", auf "Bach, Mozart und Beethoven" reduzieren würde. Und Wetten gab es auch immer schon, ein schönes Beispiel ist die Krise von 1907, aufgrund dessen wieder eine Zentralbank in den USA eingeführt wurde. Die Krise kam aufgrund von Spekulationen zu stande und was sind Spekulationen, wenn nicht Wetten auf wirtschaftliche Entwicklungen? Aber ich weiß, dass Herr Schulmeister ein Experte ist und sicherlich nicht die Zeit hatte um näher ins Detail zu gehen. Doch so kommen schnell pallte Verurteilungen zu stande und belnden den Laien. Letzten Endes hate er jedoch Recht. Tritt Griechenland aus, wird es teuer...!

  • H
    handinmund

    Der Herr Schulmeister bleibt aber immer noch die Frage schuldig, wie man Griechenland stabilisieren kann. Finanztransaktionssteuer, Zinslasten, etc. sind nur Buzzwworte ohne Erklärungen. Und der Euro ist de-facto ein fester Wechselkurs, den er hier als Allerheismittel heraufbeschwört. In Griechenland haben wir es nicht mit Zockerbanken und ihren Derivaten zu tun, sondern mit einem Land, was de facto keine Steuern einnimmt, die Wirtschaft dort ist auch mehr südländisch als bodenständig....sorry, aber ich habe in diesem Artikel eigentlich nur noch das Wort Eurobonds vermisst, um dem Ganzen die Krone aufzusetzen.

  • H
    handinmund

    Der Herr Schulmeister bleibt aber immer noch die Frage schuldig, wie man Griechenland stabilisieren kann. Finanztransaktionssteuer, Zinslasten, etc. sind nur Buzzwworte ohne Erklärungen. Und der Euro ist de-facto ein fester Wechselkurs, den er hier als Allerheismittel heraufbeschwört. In Griechenland haben wir es nicht mit Zockerbanken und ihren Derivaten zu tun, sondern mit einem Land, was de facto keine Steuern einnimmt, die Wirtschaft dort ist auch mehr südländisch als bodenständig....sorry, aber ich habe in diesem Artikel eigentlich nur noch das Wort Eurobonds vermisst, um dem Ganzen die Krone aufzusetzen.

  • E
    eksom

    Die MERKEL hatte 2008 vorsätzlich gelogen, als sie damals sagte, alle Einlagen wären sicher!

    Es gab (gibt) weder ein Gesetz, der alle Einlagen als sicher bestätigt hätte, noch die Merkel, oder Ihre naive Regierung, oder die Banken hatten jemals soviel Kapital um alle Einlagen abzusichern.

    Warum alle auf diese Lüge hereinfallen konnten, habe ich bis heute nicht verstanden!?

    So dumm können doch wenigstens die Wirtschaftsfachleute zumindest nicht blöd sein!?

    Richtig (Fakt) ist:

    Wenn man rücksichtslos jahrzehntelang über seine sehr einseitigen und künstlich frisierten Exportüberschüsse zu Lasten anderer Länder dieser Länder und deren Bevölkerung ausnimmt, muss man irgendwann die Endabrechnung dafür bezahlen!

    Die Zeit ist gekommen und reif dafür.

    Die Amerikaner (generell die schlaueren Angelsachsen) mit ihren judischen Globalkapitalverbündeten werden den Deutschen zeigen, wie innerhalb kürzester Zeit die gesamten Ersparnisse der geizigen Deutschen in Richtung NULL gehen werden. WETTEN?!

  • E
    eksom

    Die MERKEL hatte 2008 vorsätzlich gelogen, als sie damals sagte, alle Einlagen wären sicher!

    Es gab (gibt) weder ein Gesetz, der alle Einlagen als sicher bestätigt hätte, noch die Merkel, oder Ihre naive Regierung, oder die Banken hatten jemals soviel Kapital um alle Einlagen abzusichern.

    Warum alle auf diese Lüge hereinfallen konnten, habe ich bis heute nicht verstanden!?

    So dumm können doch wenigstens die Wirtschaftsfachleute zumindest nicht blöd sein!?

    Richtig (Fakt) ist:

    Wenn man rücksichtslos jahrzehntelang über seine sehr einseitigen und künstlich frisierten Exportüberschüsse zu Lasten anderer Länder dieser Länder und deren Bevölkerung ausnimmt, muss man irgendwann die Endabrechnung dafür bezahlen!

    Die Zeit ist gekommen und reif dafür.

    Die Amerikaner (generell die schlaueren Angelsachsen) mit ihren judischen Globalkapitalverbündeten werden den Deutschen zeigen, wie innerhalb kürzester Zeit die gesamten Ersparnisse der geizigen Deutschen in Richtung NULL gehen werden. WETTEN?!

  • B
    brikan

    Dann hat dieses ganze Theater endlich ein ENDE.

    Abwechselnde Meldungen über die Zahlungsfähigkeit von Hellas glaubt doch schon kein Mensch mehr.Und da haben wir es, wer ist Schuld? Die Banken verschieben das Geld, nicht der kleine Mann.Da unsere ausländischen Goldreserven sicherlich auch schon nicht mehr existent sind fangen wir eben bei Null an.Und warum Hauptverlierer?Wer macht denn solche Verträge unter Freunden? Der Run auf die Konten ist doch schon lange erfolgt.Man will es nicht wahrhaben und egal ist es den Bankern auch in ihrer Gier.Vlt.ist es auch so eingefädelt und alles wird gut.

  • T
    taz4

    So ein Quatsch, Merkel würde die Krise bis zur BuWahl aussitzen wollen. Das ist viel zu lange hin und macht vieles nur schlimmer.

     

    Das Problem hat der Prof. richtig erkannt, die TARGET2-Salden, also das Geld der Südländer, dass diese der Bundesbank schulden, würde uns verloren gehen, wenn die PIGS-Länder sich aus dem Euro verabschieden. Genau das muss gelöst werden, bspw. durch Umwandlung der Anleihen in wertstabile längerfristige und währungsunabhängige Anleihen (bsp. Gold), so dass die Südländer nicht einfach ihre schulden zu unserer Lasten abstreifen können. Auch müssen handfeste Sicherheiten angeboten werden, wie Gründstücke, Ölvorkommen etc.

  • D
    Demokrat

    Ich höre immer was von Kapitalflucht. Europa soll immer näher zusammen rücken, man hat ein Schengenabkommen. Aber für's Geld soll sowas nicht zählen...

  • Y
    yberg

    im grunde genommen funktioniert die ganze retterei,für unsere wirtschaft wie ein absatzfinanzierungsmodell .

     

    ohne all unsre zahlungen,bürgschaften, mithaftungsverpflichtungen,indirekten subventionen für unsre "problemkandidaten" im euroraum,hätten unsere lieferungen in den gleichnamigen erheblich abgenommen.

     

    zusätzlich bewirkt es sicherlich vorübergehend zusätzliche beschäftigung aber am ende sind die unternehmensgewinne privat und die zahlungsverpflichtungen vergesellschaftet und wenns knallt geht das gemeinwesen in die knie

     

    also nichts neues im gelobten land zumal jetzt sonderwirtschaftszonen mit weiteren steuergeschenken locken,die dann einheimische industrien kannibalisieren.

     

    sie hat aus dem NOKIA fall nix gelernt die klippschülerin

  • TL
    Tim Leuther

    Da hat ja jemand Humbug zusammengeschrieben. Warum sollten bei einer höheren Inflation in Griechenland die Löhne im selben Maße steigen? Die Löhne müssen eh runter. Es geht darum die Leute wenigstens dabei zu entlasten. Bei Miete und Binnenorientierten Preisen.

     

    Solange Griechenland kein Leustungsbilanzüberschuss hat, zahlt es eh nix zurück.

     

    PS: Italien & Co. hatten keineswegs immer nur Leistungsbilanzdefizite. Das problem ist, das der Süden seine hohe Inflation auch im Euro beibehalten hat. In griechenland ist eine interne Abwertung aufgrund der Ausmaße schwerer als anderswo.

     

    Und das mit dem Geld überweisen: Einerseits passiert es eh schon, andererseits dürfte keiner von Euroaustritt überrascht sein.