: Experiment an Lesern
betr.: Die Viola-Kamp-Fotostory, taz vom 7. 9. 05
Generell kann ich es akzeptieren, ab und an mal ein kleines Experiment mit den Lesern zu wagen. Und dann eine taz herauszubringen, die etwas anders als gewohnt ist. Aber für die heutige „Kunst-Aktion“ gibt es keine Begründung und keinen Anlass. Dass bei einer Zeitung Text und Bild zusammengehören, dürfte auch bei der taz-Redaktion klar sein. Dass die Inhalte einer Zeitung schwer erfassbar sind, wenn unpassende Bilder stören, ebenfalls. Dann lasst die Bilder halt weg, wenn ihr keine habt.
Eigentlich seid ihr doch professionell genug, um zu wissen, wie eine Zeitung funktioniert! Einen treuen taz-Abonnenten, der morgens seine taz in 20 Minuten überfliegt und anliest, kann so eine Aktion wie heute nur verschrecken. Denn die Zeitung (als Zeitung) wird dadurch in keinem Punkt besser, sondern (als Zeitung) unbrauchbar.
Ich habe mit meinem Abo nicht eingewilligt, als taz-Versuchsperson darauf getestet zu werden, wie weit man meine Nerven dehnen kann, bis ich mein Abo beende. ECKEHARD PETER, Stuttgart