piwik no script img

Ex-Gattin Heather MillsGeschlagene Scheidungskriegerin

Heather Mills bedauert sich sehr. Die Scheidung von Paul McCartney brachte ihr nur 24 Millionen Pfund. Das Exmodel hatte aber die fünffache Summe gefordert.

Beleidigt: Heather Mills. Bild: reuters

Er ist billig davongekommen. Der Ex-Beatle Paul McCartney, 65, muss seiner geschiedenen Frau Heather Mills nur 24,3 Millionen Pfund zahlen. Sie hatte die fünffache Summe verlangt, er hatte 15,8 Millionen angeboten. Scheidungsrichter Hugh Bennett wusste in seiner gestern veröffentlichten Urteilsbegründung nicht viel Gutes über die 40-Jährige zu sagen: "Ich bin zu der Schlussfolgerung gelangt, dass ein Großteil ihrer Aussage nicht nur widersprüchlich und inakkurat war, sondern auch unaufrichtig. Sie war insgesamt keine beeindruckende Zeugin."

McCartney hingegen habe sich wie ein Gentleman benommen: "Er war widerspruchsfrei, akkurat und aufrichtig." Mills behauptete laut Bennett, dass McCartney befohlen habe, was sie zu tun und zu lassen hatte. Sie wollte deshalb für die Beendigung ihrer Karriere als Model entschädigt werden. "Sie verlangte eine Summe", schrieb der Richter, "die der Tatsache entsprechen sollte, dass sie die Frau einer Ikone gewesen sei." Mills hatte noch am Vormittag versucht, die Veröffentlichung des Urteils zu verhindern, weil sie um die Sicherheit von Tochter Beatrice fürchtet. Das Berufungsgericht wies das jedoch wegen des erheblichen öffentlichen Interesses zurück. Das sei ein Verstoß gegen die Menschenrechte, wetterte Mills.

Bereits am Vortag bekam sie nach der Urteilsverkündung auf der Treppe des Gerichts einen Wutanfall. Sie schimpfte auf McCartney, den Richter, das Rechtssystem, aber vor allem auf McCartneys Anwältin Fiona Shackleton, die auch Prinz Charles bei seiner Scheidung von Diana vertrat. Mills ruinierte der Anwältin während der Verhandlung die Frisur mit einem Krug Wasser. Die Anwältin sei "im Gericht getauft" worden, sagte Mills später. "Sie sagte viele, viele böse Dinge über mich, bevor sie mich überhaupt getroffen hat, als ich damals im Rollstuhl saß." Mills wurde nach einem Motorradunfall 1993 das linke Bein unter dem Knie amputiert.

McCartney lernte Mills 1999 kurz nach dem Krebstod seiner Frau kennen. Sie heirateten 2002 auf Castle Leslie in der irischen Grafschaft Monaghan. Die Hochzeit kostete 1,5 Millionen Euro. 2004 kam Tochter Beatrice zur Welt, zwei Jahre später war die Ehe vorbei. Man habe sich freundschaftlich getrennt, hieß es damals, bevor sie einen erbitterten Scheidungskrieg anzettelten.

Das Vermögen ihres Exgatten sei erheblich unterschätzt worden, sagte Mills gestern. Der Richter habe ihm geglaubt, dass er nur 400 Millionen Pfund besitze. Dabei wisse jeder, dass er 800 Millionen habe. "Beatrice bekommt nur 35.000 Pfund im Jahr. Sie soll offensichtlich zweiter Klasse reisen, während ihr Vater in der ersten Klasse sitzt."

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!