Evolution im Schnelldurchlauf: Blinde Fische kriegen sehende Kinder

Forscher kreuzte blinde Fischsorten und züchtete sehende Exemplare. Die Evolution braucht also nicht Jahrtausende - es kann auch mal schnell gehen.

Kann wieder sehen: Astyanax mexicanus.   Bild: collage: university of maryland

Blinde wieder sehend machen, dieses biblische Wunder ist nun Forschern der Universität von New York City gelungen. Zugegeben, bei den Experimenten der Biologen handelte es sich nicht um Menschen, sondern um Fische. Und richtig sehen konnten auch nur die Nachfahren der sehenden blinden Höhlenfische.

Die Spezies Astyanax mexicanus, ein im Nordwesten Mexikos beheimateter Höhlensalmler, kommt seit Millionen von Jahren blind zur Welt. Die Sehorgane sind verkümmert, weil in den unterirdischen Gewässern, in denen die Fische leben, sowieso absolute Dunkelheit herrscht. Augen sind hier also nutzlos.

Stattdessen haben die fast farblosen Fische ihren Geschmackssinn im Vergleich zu dem ihrer sehenden Verwandten erheblich verfeinert. Auch verfügen sie über eine größere Anzahl von Zähnen. So sind sie auf die Nahrungssuche in der Dunkelheit optimal eingestellt. Genetisch angelegt ist allerdings der visuelle Sinn durchaus. Als Embryo entwickeln die blinden Höhlensalmler rudimentär Augen, die aber mit Fortschreiten des Wachstums wieder verschwinden.

Nun kreuzte man, nachdem man 29 verschiedene Höhlensalmler untersucht hatte, blinde Fische aus verschiedenen, teilweise weit voneinander entfernten Höhlen. Bereits in der ersten Generation konnten in manchen Fällen die Fische sehen. Daraus konnte geschlossen werden, dass die Fische unterschiedlicher Herkunft aus verschiedenen Gründen blind geworden waren und der genetische Defekt nicht das gesamte Sehorgan betrifft.

Bei manchen Fischen war der Teil der Erbinformationen, der für den Aufbau der Linse und Hornhaut zuständig ist, noch voll funktionsfähig. "Das heißt, dass trotz der Blindheit der Fische die funktionalen visuellen Systeme nur durch Mutationen einiger Schlüsselgene deaktiviert werden", so der Biologe William Jeffery von der Universität von Maryland.

Die Zuchtversuche machen nun deutlich, dass genetische Entwicklungen, die über Millionen von Jahren stattgefunden haben, binnen kürzester Zeit wieder rückgängig gemacht werden können.

Nicht nur Kreationisten, die von Genetik sowieso nicht viel halten, sondern auch so manche Darwinisten werden von diesen Forschungsergebnissen aus New York und Maryland nun überrascht sein. Galt die Erbinformation doch lange Zeit als eine eher statische, höchstens über viele Generationen hinweg durch Mutation veränderbare Größe. Zumindest beim blinden Höhlensalmler gelingt die positive Veränderung extrem schnell.

Inwieweit die Forschungsergebnisse die medizinische Behandlung von Albinismus bei Menschen in Zukunft beeinflussen kann, ist noch unklar. Zumindest ist der genetische Schalter, der die Augen verkümmern lässt, bei den Fischen in dem gleichen Gen gefunden worden, bei dem er auch bei vielen an Albinismus erkrankten Menschen beheimatet ist.

Auch die geografische Komponente mag für die Menschen von Bedeutung sein. Wenn Eltern aus unterschiedlichen Regionen stammen, können Defekte an den Erbinformationen weniger Schaden anrichten. Die amerikanischen Forscher liefern also letztlich einen Bonbon für den hessischen Wahlkampf: Je fremder die Gene, umso besser...

Comments

[Shrike]

Naja, ganz unrecht haben die Forscher nicht.

 

Denn, wenn die Höhlen plötzlich aus irgendeinem Grund wieder Licht bekämen, oder die Salmler ins freie Wasser umziehen müssten, weil etwa die Höhlen unbewohnbar würden (Erdbeben, Vulkanismus, was auch immer), dann könnten sich diese Salmler erstaunlich schnell wieder Augen zulegen, sofern nur in paar geeignete Pärchen zusammenfänden. Und Augen wären dann ein entscheidender Vorteil.

 

Übrigens gibt es mittlerweile interessante Forschungsergebnisse bezüglich der Evolution des Auges.

 

Ich finde, zum Werk eines Schöpfergottes würden solche Salmler auch nicht so recht passen, ihre Gene scheinen ja die Handschrift ihrer Evolution noch deutlich zu tragen.

[mein name]

ist doch ganz logisch: Das Fliegende Spaghetti Monster hat alles geschaffen!

 

ne aber die Augen entstanden ja nicht einfach so es gibt viele verschiedene Augentypen angefangen beim Augenfleck bei Euglena über diverse Augentypen wie Facettenaugen, Pecten Lochaugen, Grubenaugen usw.

 

Tut mir leid Aelfric aber die Evolution ist genauso gut bewiesen wie die Schwerkraft nur diverse Mechanismen müßen noch besser untersucht werden.

[My Name]

Was hat das mit der Evolution zu tun? Dem Author mangelt es an Allgeminwisssen.

[Aelfric]

Seltsame Logik: Ein Organ ist vorhanden, verkümmert und kann wieder aktiviert werden. Und das soll nun ein Beleg dafür sein, wie toll Evolution funktioniert. Wie aber ist das Auge überhaupt entstanden. Sie können auch nicht bei Mercedes alle Entwickler entlassen, nur weil der Airbag wieder funktioniert, nachdem sie eine Sicherung ausgewechselt haben. Meinetwegen dürfen Sie den Entwickler auch gerne einen "intelligenten Designer" nennen.