Evakuierungen nach Hitzefeuer: Kanadisches Lytton niedergebrannt
90 Prozent des Dorfes sind zerstört, fast überall in British Columbia gilt die allerhöchste Waldbrandgefahr. Tausende Menschen wurden in Sicherheit gebracht.

Über 49 Grad: Lytton vom Hubschrauber aus fotografiert Foto: ap
VANCOUVER afp | Ein Waldbrand hat die kanadische Ortschaft Lytton zerstört, die während der anhaltenden Hitzewelle mehrere Temperaturrekorde gebrochen hatte. „90 Prozent des Dorfes sind verbrannt, einschließlich des Ortskerns“, sagte der Abgeordnete Brad Vis am Donnerstag. Die 250 Bewohner des Dorfes, das 250 Kilometer nordöstlich von Vancouver liegt, waren am Mittwochabend vor den Flammen in Sicherheit gebracht worden. Am Dienstag hatten die Thermometer in Lytton 49,6 Grad Celsius angezeigt.
Sowohl in Kanada als auch in den USA sind wegen der Hitze mehrere Waldbrände ausgebrochen. Im Westen Kanadas mussten wegen der Feuer nach Behördenangaben schon rund tausend Menschen ihre Häuser verlassen. Tote oder Verletzte gab es bisher aber offenbar nicht.
Allein in der kanadischen Provinz British Columbia wurden binnen 24 Stunden 62 neue Brände entdeckt, wie Provinzregierungschef John Horgan sagte. Fast überall in British Columbia gelte die allerhöchste Waldbrandgefahr. Mehrere Feuer loderten auch nördlich der Stadt Kamloops, die rund 150 Kilometer nordöstlich von Lytton liegt.
Die Hitzewarnung wurde inzwischen auch auf die Provinzen Alberta, Saskatchewan und Manitoba, Teile der Nordwest-Territorien und das nördliche Ontario ausgeweitet. Auch die US-Bundesstaaten Washington und Oregon ächzen unter der Hitzewelle.
Leser*innenkommentare
jox
Und während die Toten in Kanada und Lytton noch nicht mal begraben sind, macht die Ölindustrie weiter mit ihrer verdeckten Lobbyarbeit gegen eine vernünftige Klimapolitik. Hier so ein Exxon-Manager mit verstecker Kamera gefilmt - da ist das Ibiza-Video harmlos gegen:
www.npr.org/2021/0...xdg0eN_YzANvS7bvbI
> McCoy was tricked by the activists who said they were job recruiters. He talked about working with "shadow groups," supporting a carbon tax that he believes will never happen and influencing senators to weaken climate elements of President Biden's infrastructure plan.
>
> "Joe Manchin, I talk to his office every week," McCoy bragged to the interviewer. He called the Democratic senator from West Virginia a "kingmaker" and discussed how "on the Democrat side we look for the moderates on these issues" in their efforts to stop policies that could hurt the company's business.
Adele Walter
Liebe taz/afp,
Wälder brennen nicht, weil es heiss ist sondern weil es zu lange zu trocken ist. Selbst trockenes Papier braucht zum Entflammen mehr als 200 °C. Einfach mal wieder Fahrenheit 451 lesen.
jox
@Adele Walter Und durch die Hitze trocknen sie aus, weil dann die relative Luftfeuchtigkeit sinkt. Meine Wäsche jedenfalls trocknet schneller auf dem Balkon, wenn es warm ist.
jox
@jox Den, man verzeihe die Formulierung, zündenden Funken hat wohl ein Zug geliefert, der vorbei fuhr. Die gibt es aber sonst auch; ohne die Hitze und daraus resultierende Trockenheit hätte es mit ziemlicher Sicherheit nicht gebrannt. Und die Hitze dort ist zu außergewöhnlich, um sie ohne Klimawandel erklären zu können.