piwik no script img

Eurovision Song Contest-HalbfinaleSieben auf der Strecke geblieben

Beim ersten Halbfinale des Eurovision Song Contest qualifizieren sich die ersten zehn Länder für das Finale am Samstag. Mit wem hat es Lena Meyer-Landrut zu tun?

Darf auch im Finale singen: der weißrussische Schmetterling. Bild: dpa

OSLO taz | Leeren Blicks verlassen die etwa 20 Menschen des finnischen Blocks die Fussballarena des FC Stabaek, Austragungsort des 55. Eurovision Song Contest am Rande Oslos. Gerade wurden die zehn Acts verkündet, die das Finale am Samstag erreicht haben – sieben Länder wurden nicht genannt, sie erhielten nicht genügend Punkte, und Finnland war unter diesen Ungenannten.

Einer aus dem Tross, eine Gruppe aus der Nähe von Rovaniemi, sagt: “Europa enttäuscht uns. Nächstes Jahr wieder.” Ihre Folkfrauen der Gruppe Kuunkuiskaajat und ihre moderne Polka mit dem Titel “Työlki ellää” fand keine Gnade – aus Finnland erwartet man offenbar Rock oder Gothic Pop vom Schlage der Gewinner des Jahres 2006, Lordi.

Es war ein Halbfinale der kleinen Überraschungen – erstmals seit 2004 ist Belgien wieder ins Finale gelangt – sonst war das Land immer in der Vorrunde gestrauchelt. Dieses Jahr reichte ein eher zartes Gitarrenlied des Chanteurs Tom Dice. Es war der am wenigsten aufwändige Beitrag des Abends: Der Mann allein auf der Bühne, kein zirzensisches Beiwerk, keine Tanzenden, keine pyrotechnischen Effekte.

Qualifiziert haben sich ebenfalls der Russe Peter Nalitsch, die Moldawier vom Sun Stroke Project mit der Sängerin Olia Tira, eine Art U2-Variante aus Bosnien und Herzegowina, auch der Serbe Milan Stankovic, die Portugiesin Filipa Azevedo mit einer klassischen Eurovisionsballade, die Albanerin Juliana Pasha mit einer Discoangelegenheit, Griechenland mit Giorgos Alkaios, die Isländerin Hera Björk mit einem Eurodiscoding sowie eine Formation aus Weissrussland mit einem Lied, das an eine Komposition von Ralph Siegel erinnerte.

In der allerdings nur halbgefüllten Halle – möglicherweise schreckte das norwegische Publikum die in der Tat spektakulären Eintrittspreise – wurden die Sieger gefeiert, ein Forum des tröstenden Applaus für die Nichtqualifizierten gab es nicht.

In den Wettbüros liegt weiterhin die Deutsche Lena Meyer-Landrut in den Prognosen über einen Sieg am Samstag weit oben – sie musste nicht performen. Die vier grössten in die Eurovisionskassen zahlenden Länder, neben Deutschland, Spanien, Grossbritannien und Frankreich, sind für das Finale gesetzt.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

3 Kommentare

 / 
  • P
    Pömpel

    hoffentlich kriegst du nie ne titanic zu gesicht,

    sonst kriegst du'n herzinfarkt ;-)

  • R
    Riin

    Ich fand den finnischen Beitrag super. Schade, dass die nicht weitergekommen sind.

  • R
    reblek

    "Beim ersten Halbfinale des Eurovision Song Contest qualifizieren sich die ersten zehn Länder für das Finale am Samstag." - Auch bei der taz geht die Verwirrung so weit, diesen Sing-Sang-Wettbewerb für eine nationale Angelegenheit zu halten. Die Absurdität kennt keine Grenzen.