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Europa hat bezahlt

■ Hilfsgelder fließen nur langsam

Berlin (taz) – 518 Millionen Dollar Hilfsgelder wird Bosnien-Herzogowina im ersten Quartal 1996 brauchen. Das hatte die Weltbank für die erste Bosnien-Konferenz der Geberländer am 21. Dezember in Brüssel ausgerechnet. Es kamen sogar Zusagen über 523 Millionen zustande. 220 Millionen wollten die EU und einzelne Mitgliedsländer zahlen, 150 Millionen die Weltbank selbst und 50 Millionen die USA. Ein Drittel des Gesamtbetrages wollten sich Japan und die Organisation Islamischer Staaten teilen.

Nur: Das Quartal ist bald vorbei, und bisher ist nur das Geld der Europäer angekommen. Zur Legende ist die Anekdote von Jahresbeginn geworden, als sich UN-Vermittler Carl Bildt in Brüssel einen Koffer voll DM-Geldscheine organisieren mußte, um damit in Sarajevo seine ersten Rechnungen bezahlen zu können. „Die Japaner fließen gerade“, sagt ein Sprecher des Auswärtigen Amtes (AA). Aber wieviel tatsächlich aus Japan kommt, ist nicht klar. Und die Hilfen aus den USA sind noch überhaupt nicht in Sicht. Enttäuschend, so das AA, seien auch die islamischen Länder. Es sei abzusehen, daß sie den Zusagen „überhaupt nicht gerecht“ werden.

Die nächste, mit Spannung erwartete Geberkonferenz findet am 12. April – ebenfalls in Brüssel – statt. Dann geht es um die dicken Beträge: 5,1 Milliarden Dollar sollen verteilt werden. Der Schlüssel der ersten Konferenz gilt ausdrücklich nicht. Deswegen findet diese Konferenz auch auf Minister- und nicht auf Expertenebene statt. Diba

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