piwik no script img

Essende Freunde

Die BuehneBumm mit „Gibt es eigentlich Brummer, die nach Möhren schmecken?“ im Monsun Theater

Ganz klar, hier gibt es was zu lernen. Und zwar etwas, das viele Eltern, sprich Erwachsene, wohl ihr Lebtag nicht komplett gepeilt haben. Nulli und Priesemut, der Hase und der Frosch, die als dickste Freunde zusammenleben, haben ein Problem, über das sich leicht stolpern lässt. Und bis die Stolperfalle erkannt ist, haben die Zuschauer eine Menge Spaß mit den kuscheligen Bühnengestalten.

Die BuehneBumm zeigt ihre Adaption des Kinderbuchs Gibt es eigentlich Brummer, die nach Möhren schmecken? von Matthias Sodtke derzeit im Monsun Theater. Die beiden ungleichen Tiere hoppeln und springen im Duett durch ihre gemeinsame Wohnung. Wie sich‘s für beste Freunde gehört, lesen sie sich die Wünsche von den Lippen ab. Katrin Sagener und Judith Mauch in ihren ulkigen Tierkostümen bewegen sich tänzerisch durch ein zu Entdeckungen einladendes, piffiges Bühnenbild und enden fast im Unglück: Keiner verträgt die Nahrung des anderen. Ihr vorschnelles Fazit: Wir sind keine echten Freunde. Doch Regisseur Ralf Bettinger führt unaufgeregt und zielgruppenadäquat zum Happy End: Am Essen sollte die Freundschaft nicht scheitern, sondern man sollte den anderen nehmen, wie er ist...

45 unterhaltsame Minuten, die ohne erhobenen Zeigefinger auskommen und die Kinder durchaus fesseln. Und die Erwachsene zum Nachdenken über simple Ursachen etwa von Rassismus anzuregen vermögen.

Oliver Törner

nächste Aufführung 29.9., 15.30 Uhr, Monsun Theater, Friedensallee 20, Tel. 390 31 48

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen