piwik no script img

Eskalation in der Wüste

Die Polisario droht mit einer Wiederaufnahme des Kampfes um die Unabhängigkeit der Westsahara

MADRID dpa ■ Die Westsahara-Befreiungsfront Polisario hat nach zehnjährigem Waffenstillstand mit der Wiederaufnahme des Guerillakampfes in der Westsahara gedroht. Sie werde wieder zu den Waffen oder zu Formen des „zivilen Ungehorsams“ greifen, wenn dies zur Verteidigung der legitimen Rechte notwendig sei, sagte der Polisario-Führer Mohammed Abdelasis gestern.

Die Westsahara war 1976 von Spanien in die Unabhängigkeit entlassen und danach von Marokko größtenteils annektiert worden. Nach einem blutigen Krieg handelten die UN 1991 einen Waffenstillstand zwischen Marokko und der Polisario aus.

1992 sollte die Bevölkerung ursprünglich in einem Referendum über die Zukunft des Wüstengebiets entscheiden. Die Abstimmung fand nie statt, weil man sich nicht darauf einigen konnte, wer stimmberechtigt sein soll. Die von Algerien unterstützte Polisario beharrt weiter auf dem Referendum, während Marokko die vorgeschlagene Autonomieregelung favorisiert.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen