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Es spricht doch nichts gegen lokal, gut und kostengünstig –betr.: „Billiges für Sozialhilfeempfänger“, taz-Bremen vom 6.10.98

So ganz ist die Aufregung, die in diesem Artikel zum Ausdruck kommt, nicht nachvollziehbar. Warum soll privat per se besser sein als staatlich (es lebe die Privatisierung?) und teuer per se besser als kostengünstig sein?

Die Alternative war doch nicht ein schlechtes, aber billigeres Konzept der Werkstatt Bremen gegen ein gutes, aber teures Konzept von Maatwerk. Es sprechen durchaus inhaltliche Gründe dafür, dieses Angebot von einem regionalen Anbieter, der die Verhältnisse kennt und zudem jahrelang Erfahrung mit der Beratung und Vermittlung von Sozialhilfeberechtigten hat, zu vergeben.

Außerdem, bei aller Euphorie über die hohen Vermittlungsquoten von Maatwerk und anderen darf man doch eines nicht vergessen: Weder die Werkstatt Bremen noch Maatwerk schaffen neue Arbeitsplätze. Inwieweit deren Aktivitäten zu einer Verdrängung anderer Erwerbsloser führt, bleibt ungeklärt.

P.S. Unter der Überschrift „Billiges für Sozialhilfeempfänger“ im Sinne von billiger=schlechter gibt es gerade in der Sozialhilfegewährung genügend andere drasstischere Beispiele.

Gitta Barufke, Mitarbeiterin der Arbeitsgemeinschaft arbeitsloser BürgerInnen (AGAB) Bremen

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