: „Es ist ein Dilemma“
Stefan Musto, Leiter Deutsch-Ungarische Gesellschaft
Herr Musto, wie haben Sie reagiert?
Stefan Musto: Meine persönliche Einschätzung ist, dass Ungarn unter einem großen politischen Druck stand und die Entscheidung auch innerhalb der politischen Kreise nicht unumstritten war.
Wie, denken Sie, wird hier die Community reagieren?
Die Mehrheit der ungarischen Bevölkerung ist gegen einen Irakkrieg, mit oder ohne UN-Mandat.
Glauben Sie, dass die Unterschrift die Kriegspolitik Bushs unterstützt?
Nein, was die Bevölkerung betrifft. Die Regierung stand vermutlich vor einem Dilemma. Als neues Nato-Mitglied wäre es für ein kleines Land problematisch gewesen, sich zu verweigern.
Trägt das nicht letztlich zur Spaltung Europas bei?
Dies könnte der Fall sein.
Bedeutet dieser Schritt eine Abgrenzung vom „alten Europa“?
Ungarn ist prinzipiell an einer gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik in Europa interessiert. Als kleines Land und immer noch in einem schwierigen Transformationsprozess ist es aber leider nicht in der Lage, eigene Akzente zu setzen.
INTERVIEW: AGNES CIUPERCA