piwik no script img

Archiv-Artikel

Es gibt keine zeitlichen Sanktionen

betr.: „Vier Semester Dispo, dann zahlen“ (In Berlin führt die PDS Studienkonten ein: Wissenschaftssenator Flierl will damit Gebühren verhindern), taz vom 3. 12. 03

Anfrage an den Sender Jerewan: Stimmt es, dass – wie in der taz vom 3. 12. 03 behauptet – Senator Flierl ein Studienkontenmodell vorgestellt hat, das 300 Credits vorsieht, die in einer bestimmten Zeit verbraucht sein müssen, weil sie sonst verfallen? Antwort: Im Prinzip ja. Nur sind es nicht 300 Credits, sondern 360. Und sie verfallen auch nicht nach einer bestimmten Zeit, sondern werden nur dann abgerufen, wenn die Leistung der Hochschule tatsächlich in Anspruch genommen wurde.

Nachfrage an den Sender Jerewan: Dann unterscheidet sich Flierls Modell also von anderen Studienkontenmodellen? Antwort: Ja sicher. Trauen Sie dem Herrn ruhig etwas Innovationskraft zu. Es gibt keine zeitlichen Sanktionen. Wer nebenher arbeiten muss oder Kinder großzieht oder einfach das Leben genießt, wird nicht sanktioniert. Und wer sich hochschulpolitisch betätigt, erhält sogar einen Bonus.

Schlussfrage: Also kann man/frau ewig studieren? Im Prinzip ja: Aber gebührenfrei nur, bis das Konto aufgebraucht ist. Wer dann keinen Abschluss hat, müsste nachkaufen. Das Interview führte:

THORSTEN WÖHLERT, Sprecher von Sen. Flierl

Die Redaktion behält sich Abdruck und Kürzen von LeserInnenbriefen vor.Die erscheinenden Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der taz wieder.