■ Erster Sitzungstag im neuen Europaparlament: Präsidentin gewählt
Straßburg (AP/dpa) – Bei ihrer konstituierenden Sitzung in Straßburg haben die neuen Europaabgeordneten gestern die konservative Französin Nicole Fontaine mit großer Mehrheit zu ihrer Präsidentin gewählt. Fontaine erhielt im ersten Wahlgang 306 von 555 gültigen Stimmen. Der sozialistische ehemalige portugiesische Präsident Mario Soares erhielt 200 Stimmen, die finnische Grüne Heidi Hautala kam auf 49. 60 Stimmen waren ungültig.
Fontaine, die zuvor Vizepräsidentin war, zeigte sich sehr glücklich. Zum erstenmal seit 20 Jahren sei eine Frau an die Spitze des Parlaments berufen worden. Die Euro-Abgeordnete, die in ihrer Heimat der rechtsliberalen UDF angehört, hat die Basis für ihren politischen Einsatz einst mit der Arbeit für die katholischen Privatschulen Frankreichs gelegt. 1984 machte sie in Paris gegen die Linke für die Verteidigung dieser Schulen mobil. Damals wurde sie auch zum ersten Mal ins Europaparlament gewählt.
Diesmal wurde Fontaine auch mit den Stimmen der Liberaldemokraten gewählt. Die konservative Europäische Volkspartei, zu der Fontaine gehört, hatte mit den Liberalen vereinbart, daß diese Fontaine für die Hälfte der fünfjährigen Legislaturperiode mit unterstützen. In der zweiten Hälfte soll dann der Fraktionsvorsitzende der Liberalen, Pat Cox, mit Unterstützung der EVP zum Präsidenten gewählt werden.
Die konstituierende Sitzung des fünften Abgeordnetenhauses fand im neuen Gebäude statt. Bei der konstituierenden Sitzung beschwerte sich ein Parlamentarier, daß der Bau nicht behindertengerecht sei.
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