Erste Runde im DFB-Pokal: Nürnberg beißt auf Sand
Gleich vier Bundesligisten erwischte es in der ersten Pokalrunde. Nach Braunschweig, Bremen und Mönchengladbach verlor im Abendspiel auch der 1. FC Nürnberg.
SANDHAUSEN/BERLIN dpa | Der 1. FC Nürnberg ist am Sonntagabend als vierter Bundesligist in der der ersten Runde des DFB-Pokals ausgeschieden. Wie schon im Vorjahr beim TSV Havelse unterlag der Fußball-Bundesligist gegen den Zweitligisten SV Sandhausen mit 3:4 (1:1, 1:1, 1:0) im Elfmeterschießen und verpasste damit erneut den Einzug in die zweite Runde des Wettbewerbs.
Torhüter Manuel Riemann wurde zum Held, hielt zwei Elfmeter von Hanno Balitsch und Marvin Plattenhardt und machte am Sonntagabend die Demütigung der enttäuschenden Gäste perfekt. Vor 7.300 Zuschauern im Hardtwaldstadion hatte Daniel Ginczek (27. Minute) die Franken in Führung gebracht. Julian Schauerte (58.) erzielte per Foulelfmeter den 1:1-Ausgleich, der auch nach 120 Minuten noch Bestand hatte.
Doch Nürnberg ist nicht allein. Für Gladbach war nach einem 4:5 im Elfmeterschießen beim SV Darmstadt 98 Schluss. Braunschweig verabschiedete sich durch ein 1:2 bei Zweitliga-Aufsteiger Arminia Bielefeld aus dem Wettbewerb. Werder schaffte beim Pflichtspiel-Debüt von Trainer Robin Dutt mit dem 1:3 beim 1. FC Saarbrücken nach Verlängerung am Sonntag gar das Kunststück, zum dritten Mal in Serie als Bundesligist gegen einen Drittligisten auszuscheiden.
Als Bundesliga-Absteiger scheiterte Fortuna Düsseldorf mit einem 0:1 beim Regionaligisten SC Wiedenbrück 2000. Zweitliga- Kontrahent FC St. Pauli unterlag bei Drittligist Preußen Münster mit 0:1.
Hertha in letzter Minute
Wie im Vorjahr, als gleich sechs Bundesligisten in der ersten Runde ausschieden, hatten wieder einige Clubs erhebliche Startschwierigkeiten. Aufsteiger Hertha BSC rettete sich beim VfR Neumünster mit 3:2 nach Verlängerung erst in letzter Minute in die zweite Runde. Champions-League-Finalist Borussia Dortmund musste 70 Minuten zittern, ehe ein 3:0 beim Viertligisten SV Wilhelmshaven heraussprang.
Der VfL Wolfsburg meisterte indes seine Aufgabe beim Pokalschreck Karlsruher SC (3:1) ebenso souverän wie Bayer Leverkusen beim Viertligisten SV Lippstadt 08 (6:1). 1899 Hoffenheim erlebte beim 9:0 gegen SG Aumund-Vegesack ein angenehmes Kontrastprogramm, nachdem im Vorjahr das 0:4 beim Berliner AK die Katastrophen-Saison eingeleitet hatte.
Einen Pflichtsieg gab es am Sonntag für Hannover 96 beim 2:0 bei Victoria Hamburg ebenso wie für den Hamburger SV, der beim SV Schott Jena mit 4:0 gewann. Eintracht Frankfurt landete ein ebenfalls glanzloses 2:0 bei FV Illertissen. Dicht an einer Blamage schrammten Europa-League-Teilnehmer SC Freiburg und der FSV Mainz 05 vorbei. Freiburg musste beim Viertligisten TSG Neustrelitz nachsitzen (2:0 nach Verlängerung), Mainz entging durch ein Tor von Eric Maxim Choupo-Moting drei Minuten vor Schluss bei Fortuna Köln einer Overtime (2:1). Der VfB Stuttgart gewann beim BFC Dynamo in Berlin mit 2:0.
Robin Dutts Erstrundentrauma
Ein Deja-vu erlebte Dutt auf der Bremer Trainerbank. Vor zwei Jahren hatte der Coach mit Bayer Leverkusen ein böses Erwachen erlebt, als die Werkself bei Dynamo Dresden eine 3:0-Führung verspielte und 3:4 verlor.
In Saarbrücken hießen Nils Fischer, Tim Stegerer und Marcel Ziemer nach 120 Minuten die Pokalhelden, der zwischenzeitliche Bremer Ausgleich durch Sebastian Prödl war zu wenig. Gladbach scheiterte indes an den eigenen Nerven, Luuk de Jong und Branimir Hrgota vergaben im Elfmeterschießen, nachdem es in Darmstadt 120 Minuten torlos geblieben war.
Eine Klasse tiefer waren die meisten Favoriten gerüstet. Die Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth, 1860 München, der 1. FC Kaiserslautern, der 1. FC Köln, der FC Ingolstadt, Energie Cottbus, der VfL Bochum, der VfR Aalen und der FSV Frankfurt feierten Siege gegen Außenseiter. Als Drittligist hatte der VfL Osnabrück dem Zweitlisten Erzgebirge Aue am Sonntag ein Bein gestellt.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!