: Erst zahlen, dann heilen
Der Streit zwischen Hamburgischer Krankenhausgesellschaft (HKG) und der Betriebskrankenkasse Hamburg (BKK) geht in eine neue Runde und wird immer stärker auf dem Rücken der Patienten ausgetragen. Die Kasse hat bei den Hamburger Krankenhäusern mittlerweile etwa acht Millionen Euro Schulden, weil sie bei etlichen Behandlungen Sinn oder Dauer anzweifelt und deshalb Rechnungen nicht bezahlt.
Um an ihr Geld zu kommen, will die HKG künftig BKK-Versicherte nur noch behandeln, wenn die BKK in Vorkasse tritt. Sie lässt nun juris-tisch prüfen, ob ein solches Vorgehen erlaubt ist. Notfälle sollen von dieser Regelung ausgenommen sein.
Die HKG ist aber nicht nur wegen der hohen Außenstände besorgt um die Zukunft der 41 Hamburger Krankenhäuser: Der Senat habe mitgeteilt, die jährliche pauschale Förderung von bisher 31,5 Millionen Euro um acht Prozent verringern zu wollen. Mit diesem Geld schaffen die Kliniken beispielsweise neue Geräte an. Wenn nun 2,4 Millionen Euro fehlen, werde das die medizinische Ausstattung verschlechtern und damit den „Wirtschafts- und Gesund-heitsstandort Hamburg schwächen“, warnt Jürgen Abshoff, Geschäftsführer der HKG. san
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