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Eröffnungsfeier Sotschi 2014Nummer fünf lebt nicht

Bei der Eröffnungsfeier in Sotschi öffnete sich einer der olympischen Ringe nicht. Im russisches Fernsehen ist davon jedoch nichts zu sehen, ein Probenbild kaschierte die Panne.

So ist das halt im Live-TV: Der kaputte fünfte Ring bei der Eröffnungsfeier. Bild: reuters

SOTSCHI dpa | Nach einer Panne bei der Eröffnungsshow der Olympischen Winterspiele in Sotschi hat das russische Staatsfernsehen eine Manipulation der Live-Übertragung eingeräumt. Die Fernsehzuschauer in Russland sahen anders als die Menschen im Fischt-Stadion am Freitag nicht, wie eine stilisierte Schneeflocke geschlossen blieb und sich nicht zum fünften olympischen Ring öffnete.

Im Stadion versagte die Technik, der Ring blieb geschlossen. Fernsehchef Konstantin Ernst räumte danach ein, dass für die TV-Zuschauer ein Probenbild montiert worden sei, als der Ring sich nicht öffnete.

Ziel sei es gewesen, den Menschen eine perfekte Show zu zeigen. Zuschauer im Ausland sahen die Panne allerdings – und eben nur vier geöffnete Ringe. „Es hatte keinen Einfluss auf den Rest der Show“, betonte Ernst.

Zugleich bedauerte er die Panne. „Es war eigentlich die einfachste Sache“, meinte er. „Es hat niemanden beleidigt.“, Bei einer Pressekonferenz sekundierten andere Regisseure, dass es gerade dann spannend sei bei einer Show, wenn etwas einmal nicht klappe. Es handele sich um moderne Technik, die versagen könne.

(Anmerkung: Im 2. Absatz wurde nach einer Klarstellung des Internationalen Olympischen Komitees der Einschub entfernt, dass der nicht entfaltete Ring für den Kontinent Amerika steht.)

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7 Kommentare

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  • S
    Stev

    Daß die Russen nix auf die Reihe kriegen, ist doch klar. Das zu beweisen, ist doch Sinn der bisherigen Berichterstattung. Woanders lief immer alles perfect. Z.B. 2010 zur letzten Olympiade in Vancouver/Kanada: http://de.wikinews.org/wiki/Vancouver:_Er%C3%B6ffnung_der_Olympischen_Spiele_durch_Ungl%C3%BCcksfall_%C3%BCberschattet

  • P
    potzblitz

    Hatte ja geahnt das sich gewisse deutsche Medien auf diese kleine Panne stürzen, das gerade Taz und "Zeit online" dabei sind zeigt mir nur wie arm unsere Medienlandschaft ist . Hat sich dem facobook- Twitter - niveau angepasst.

  • Zum Glück kann man sich Olympia über Internet auch im russischen Fernsehen anschauen. Das ich die TAZ, wegen Deutschüberheblichkeit für vierzehn Tage ignorieren müsste, hätte ich mir im Leben nicht vorstellen können. Ich fühle mich vom westlichen Russlandbashing extrem belästigt. Bei allen Widersprüchen, Olympia ist zuerst mal ein internationales Fest der friedliebenden Jugend. Das mag ich und möchte nicht, dass diese Idee durch kalten Krieg zerstört wird. In Deutschland hat übrigens auch nicht immer alles geklappt. Die Olympiade in München ist als die bisher blutigste in die Weltgeschichte eingegangen. Das scheinen einige TAZ Redakteure nie gelernt zu haben.

  • BS
    Bernd Schoeps

    Bei aller berechtigten Kritik an den Kosten von Sotchi-Olympia, den Umsiedlungen und dem Raubbau an Arbeitskraft und Natur: Hat man hier in Deutschland jemals eine anerkennende Notiz darüber gelesen, dass Russland nach der Verwüstung durch deutsche Truppen vor gerade mal 70 Jahren solch eine grandiose Veranstaltung auf die Beine gestellt hat, und das ohne jeden historischen Seitenhieb auf die Deutschen? Dafür wäre in der Eröffnungsfeier doch Platz gewesen! Aber Putin-Russland hat es vermieden, Öl ins immer noch glimmende Feuer zu gießen. Von mir ein großes Dankeschön, zu dem sich auch unser Bundespräsident mal hätte durchringen können.

     

    Bernd Schoeps

  • 1G
    1714 (Profil gelöscht)

    Mannomann! Wie wichtig! Ich konnte kaum schlafen ohne diese Gewißheit! Habt Ihr TAZler keine anderen Meldungen, die inhaltlich gehaltvoller sind? Etwa Dschungelcamp oder sowas?

    • @1714 (Profil gelöscht):

      Ich schlage vor einen solchen Artikel einfach nicht zu lesen - und dann ist doch gut oder?

      • SS
        Schweinchen Schlau
        @Wolfgang:

        Das Problem ist: nachher ist man immer schlauer - man muss den Artikel daher leider erst mal lesen...