: Ernten an der Spree
GARTEN In Kreuzberg entsteht ein neuer Nachbarschaftsgarten. Die Nachfrage ist groß
Am Kreuzberger Spreeufer wird ein neuer, öffentlich zugänglicher Nachbarschaftsgarten entstehen. Das hat am Mittwochabend die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Friedrichshain-Kreuzberg beschlossen. Der „Spreegarten“ soll in der Brommystraße angelegt werden, einer Sackgasse zwischen Köpenicker Straße und Spree, und wahrscheinlich ab Frühjahr nutzbar sein.
„Der Bedarf danach ist riesig“, sagt Stadtrat Hans Panhoff (Grüne), „weil sich immer mehr Menschen wünschen, gemeinsam zu gärtnern“. Friedrichshain-Kreuzberg ist der Bezirk mit den meisten solcher Nachbarschaftsgärten. Außer im berühmten Prinzessinnengarten wird hier zum Beispiel am Gleisdreieck oder im Bürgerpark Laskerwiese gemeinschaftlich gegraben, geharkt und gepflückt.
Doch der Andrang ist so groß, dass Gärtnerwillige vielerorts keinen Platz mehr bekommen: „Wir haben einfach keine Beete mehr frei“ sagt Angela Heuser vom Stadtgarten „Ton, Steine, Gärten“ auf dem Gelände des Bethanien. „Wir könnten mühelos auch die doppelte Fläche vergeben“ sagt sie.
Straße als Lagerplatz
Bisher wird die Brommystraße lediglich als Zufahrt für zwei Firmen und zum Teil als Lagerplatz von einer Straßenbaufirma genutzt. Nun will man im Einvernehmen mit den Firmen eine Lösung finden. Die Zufahrt soll dabei weiter offen bleiben, ebenso wie der Zugang zum sogenannten Spreebalkon. Dieser könnte wieder wichtiger werden, wenn die im Zweiten Weltkrieg zerstörte Brommybrücke wiederaufgebaut wird.
Zwar sei unklar, wann das geschehen werde, sagte Paula Riester, Fraktionssprecherin der Grünen in der BVV. Aber unter anderem deshalb würde die Brommystraße nicht aufgerissen. Stattdessen soll der Garten nach dem Vorbild des Prinzessinnengartens mit Hochbeeten, also Beeten in Kästen, ausgestattet werden. MAJA BECKERS