: Ermittlungen erweitert
■ Innungskrankenkassen kündigen systematische Kontrollen von Ärzten an
Hamburg (AP) – Die Ermittlungen der Krankenkassen gegen betrügerische Ärzte sollen ausgeweitet werden und künftig systematisch stattfinden. Das sagte das Vorstandsmitglied Gernot Kiefer vom Bundesverband der Innungskrankenkassen dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel, wie am Wochenende vorab gemeldet wurde. Als nächste würden Radiologen und Augenärzte unter die Lupe genommen. Der Gesamtschaden durch Abrechnungsbetrug von Ärzten liegt nach Schätzung Kiefers „quer durch alle Branchen“ im Milliardenbereich.
Allein bei den niedergelassenen Kardiologen seien Schäden von einigen hundert Millionen Mark zu befürchten, sagte der Kassenexperte. Gegen zehn von 100 überprüften Herz-Praxen war Strafanzeige wegen des Verdachts betrügerischer Abrechnung erstattet worden. Kiefer, der die Arbeitsgruppe der Kassen zur Aufdeckung von Abrechnungsbetrug leitet, erklärte: „Die Zeit des Vertrauens ist vorbei, wir brauchen systematische Kontrollen. Das führt zu einem Kulturbruch in den Beziehungen zwischen Ärzten und Kassen.“
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