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Archiv-Artikel

Eon-Kohle als Beute Was Scherf Recht ist, ist Dagott billig

Wenn Bürgermeister Henning Scherf 15 Millionen aus einer Zahlung des Energie-Konzerns Eon an Bremen direkt zur IUB weiterdirigiert und Staatsrat Reinhard Hoffmann die Grass-Stiftung, eines von Scherfs Lieblingskindern, auf dem kurzen Dienstweg mit 500.000 Euro versorgt – wie soll man es da einem Bremerhavener Oberschulrat verdenken, dass er aus dem großen Eon-Topf eine klitzekleine Summe für sein Segler-Hobby abzweigt?

Kommentar von Klaus Wolschner

Der Schulrat Dagott begründet die Geldausgabe, der Vereinsvorsitzende Dagott nimmt 20.000 Euro vom Schulamt in Empfang, der Privatmann Dagott stellt sein Segelboot zur Verfügung, was der Verein Dagotts mit 400 Euro pro Törn dem Schulamt in Rechnung stellt – mehr Filz passt kaum auf eine Briefmarke. Da der gesamte Bremerhavener Eon-Topf unter der Überschrift „Musisch-kulturelle Projekte“ steht, hat Dagott flugs ins Programm der Segeltörns geschrieben, an Bord sollten „Vergleiche der niederländischen und norddeutschen Musik“ das kulturelle Interesse „an unterschiedlichen Ländern wecken“.

Was verwundert, ist die Unverfrorenheit des Zugriffs auf die Eon-Gelder. Man kann sich ja sonst nichts mehr gönnen angesichts der Löcher im Staatshaushalt, scheint die Devise zu sein.