Entwicklungspolitik der Zukunft: Es geht um alles

„Über Leben in planetarischen Grenzen“ ist ein Insider-Plädoyer. Wir fragen Wolfram Stierle vom BMZ nach Transformation in der Entwicklungspolitik.

Wählen für eine bessere Entwicklungspolitik! Nur wen? Foto: Paul Scheytt/oekom

Koloniale Kontinuitäten, Wachstumsorientierung – die westliche Entwicklungspolitik steht seit Jahrzehnten in der Kritik. Oft genug zerstören Wirtschaftsinteressen, was an kleinen Verbesserungen für die Menschen im Globalen Süden erreicht wurde und spitzen prekäre ökologische Situationen noch zu.

Wann: Di., 14.09.2021, 19 Uhr

Wo: youtu.be/RszJRO2Z4yA

Kontakt: taztalk@taz.de

Zudem dient Entwicklungspolitik in den letzten Jahren immer mehr der Migrationsverhinderung, wie der Politikwissenschaftler Aram Ziai kürzlich im taz-Interview bemerkte.

Wolfram Stierle, promovierter Wirtschaftswissenschaftler und evangelischer Theologe, kennt das Entwicklungsgeschäft und seine Widersprüche aus der Innenperspektive. Im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) leitet er die Stabstelle „Dialog Werteorientierte Entwicklungspolitik“. Zuvor war er Mitglied im Planungsstab des Bundespräsidialamtes.

Nach 60 Jahren deutscher Entwicklungspolitik, zum Ende der Ära Merkel, zum Ende der Amtzeit von Entwicklungsminister Gerd Müller (beide Union), stellt Stierle in seinem erfrischend ehrlichen Buch die Frage: „Kann Politik ‚Umkehr‘ (wie Kirchen und Religionen sagen) oder ‚Wende‘ (wie es die Ökologiebewegung nennt)? Oder kann sie allenfalls Transformationstrippelschritte in ihrer Abwägung der unterschiedlichen Interessen?“

Er erteilt dem „Weiter so“ eine klare Absage und formuliert schließlich Kernkompetenzen, die eine nachhaltige Entwicklungspolitik der Zukunft auszeichnen müssten.

Wie realistisch ist es, dass die nächste Bundesregierung eine Transformation in der Entwicklungspolitik angeht? Warum spielt Entwicklungspolitik im Bundestagswahlkampf keine Rolle? Wir fragen im taz Talk bei Wolfram Stierle, Autor von „Über Leben in planetarischen Grenzen“ (oekom), nach. Moderation von Stefan Hunglinger, taz-Redakteur für soziale Bewegungen.

Sie möchten vorab Fragen für diesen Talk einreichen? Oder nach dem Talk Zuschauer:innen-Feedback geben? Schreiben Sie uns! Wir freuen uns auf Ihre Mail: taztalk@taz.de.

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