piwik no script img

Entwicklungsbank der Brics-StaatenWeltbank-Alternative startet Betrieb

In Shanghai hat die mit 50 Milliarden Dollar Startkapital ausgestattete Bank der großen Schwellenländer ihre Arbeit aufgenommen. China spielt die dominante Rolle.

Gegengewicht zur IWF- und Weltbank-Spitze: Kundapur Varnan Kamath.

Peking dpa/rtr | Die von fünf großen Schwellenländern gegründete New Development Bank hat ihre Arbeit in Shanghai aufgenommen. „Wir wollen das bisherige internationale Finanzsystem nicht herausfordern, sondern es ergänzen“, zitierten chinesische Medien den indischen Bankchef Kundapur Vaman Kamath am Dienstag bei der Eröffnungsfeier.

Die Bank mit Sitz hat ein Startkapital von 50 Milliarden Dollar. Sie soll in erster Linie Entwicklungs- und Infrastrukturprojekte in den Brics-Staaten Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika fördern.

Ziel der Bank ist es, eine größere Unabhängigkeit von Institutionen wie dem Internationalen Währungsfonds (IWF) und von der Weltbank zu erreichen. Beide Einrichtungen werden nach Einschätzung der Schwellenländer von den USA und Europa dominiert. So wird der IWF traditionell von einem Europäer geleitet und die Weltbank von einem US-Amerikaner.

Mit einem Anteil von knapp 40 Prozent hat China die Führung unter den Geldgebern in der Brics-Bank. Auch bei der neuen Asiatischen Infrastrukturinvestment-Bank (AIIB), deren Hauptsitz in Peking entstehen soll, nimmt das Land eine Führungsrolle ein. Bei der Gründungszeremonie für die AIIB-Bank im Juni waren 57 Nationen vertreten. Gegen den Widerstand der USA hatten sich auch viele westliche Länder wie Deutschland und England der Bank angeschlossen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

2 Kommentare

 / 
  • Das ist keine Alternative zur Weltbank sondern zur Asiatischen Entwicklungsbank (ADB). Fuer die Weltbank ist es schlicht ein Wettbewerber mehr um middle-income country credits aber da die AIIB nicht global arbeitet, kann sie der Welbank nur bedingt Konkurrenz machen.

     

    Please research more carefully!

  • finde ich ganz toll. damit wird ein gegengewicht der amerikanischen dominanz hinsichtlich deren einfluß und interessenlage bei der weltbank und dem iwf gebildet. diese maßnahme war schon längst überfällig um den negativen einfluß des amerikanischen hegemon bei den zuvor genannten institutionen etwas entgegen zu setzen.