Entscheidung für 2023: Bahn-Vorstände ohne Boni
Für das Jahr 2023 wird es keine Bonuszahlungen geben – auch in Zukunft ändert sich die Berechnung. Der Vorstand muss mit geringeren Zahlungen rechnen.
![Martin Burkert, Vorsitzender der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) spricht in ein Mikrophon. Martin Burkert, Vorsitzender der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) spricht in ein Mikrophon.](https://taz.de/picture/6818432/14/34064506-1.jpeg)
Bahn-Vorstandschef Richard Lutz wird laut dem Geschäftsbericht für das Jahr 2022 einen Bonus von mehr als 1,26 Millionen Euro erhalten. Infrastrukturvorstand Berthold Huber bekommt demnach 699.000 Euro „variable Vergütung“, wie der Bonus bei der Bahn genannt wird. Personalvorstand Martin Seiler, der derzeit mit der Lokführergewerkschaft GDL über neue Tarifverträge verhandelt, erhält 736.000 Euro zusätzlich. Laut EVG-Chef Burkert wären die Boni für das Jahr 2023 ähnlich hoch gewesen.
Künftig werden die Boni laut Burkert aber geringer ausfallen, weil die Berechnung umgestellt wird. Die Zahlungen für das Erreichen kurzfristiger Ziele machen dem EVG-Chef zufolge künftig noch 20 Prozent der Boni insgesamt aus. Der weitaus größere Teil für das Erreichen langfristiger Ziele werde nur noch alle vier Jahre ausgezahlt.
Zu den allgemeinen Zielen gehören unter anderem die Pünktlichkeit, die Qualität und auch das Betriebsergebnis der Bahn. Für jeden Vorstand würden darüber hinaus individuelle Ziele festgelegt. „Personalvorstand Seiler muss für 100 Prozent Zielerreichung unter anderem dafür sorgen, dass 86 Prozent aller Auszubildenden ihren Abschluss schaffen“, sagte Burkert. Zuletzt habe die Quote bei 85 Prozent gelegen.
Der für den Fernverkehr zuständige Vorstand Michael Peterson muss für seine variable Vergütung laut Burkert nicht nur dafür sorgen, dass die Züge auf den Gleisen stehen, sondern dass dieser auch qualitativen Ansprüchen genügt. Konkret müssten zum Beispiel auch die Toiletten und die Klimaanlagen funktionieren.
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