Entschädigungen: Bahnpläne der EU in der Kritik
Verbraucherschützer und Politiker kritisieren die Pläne der EU-Kommission zur Einschränkung der Fahrgastrechte bei der Bahn. Von einem „massiven Rückschritt“ für die Kunden sprach die Verbraucherschutzexpertin der Grünen, Renate Künast. Die Kommission schlägt den Verkehrsministern der EU vor, bei Verspätungen wegen „außergewöhnlicher Naturkatastrophen“, die die Unternehmen nicht vorhersehen können, den Bahnkunden künftig keine Entschädigungen mehr zu zahlen.
Konkret geht es um eine Ausnahme in der Richtlinie für Fahrgastrechte bei den Eisenbahnen Europas. Saisonal auftretende Phänomene wie Überschwemmungen im Frühling oder Herbststürme sollen davon ausgenommen sein. Entsprechende Bestimmungen gibt es bereits für Fluglinien und Busunternehmen. „Den Verbraucherschutz absenken, um gleiche Wettbewerbsbedingungen für Bahn, Bus und Flugzeug herzustellen, ist der falsche Weg“, sagte Künast. Aktuell bekommen Bahnreisende bei einer Verspätung von mehr als einer Stunde ein Viertel des Fahrpreises erstattet, bei mehr als zwei Stunden die Hälfte. (afp)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen