Entschädigung für S-Bahn-Chaos: Umsonst fahren im nächsten Winter
Die S-Bahn Berlin spendiert Ende des Jahres zwei Monate Freifahrten
Kunden der Berliner S-Bahn werden noch einmal für die vielen Probleme im Nahverkehr entschädigt: In den letzten beiden Monaten des Jahres sollen Abonnenten kostenfrei fahren, wie die S-Bahn am Donnerstag in Berlin mitteilte. Das Entschuldigungspaket kostet rund 70 Millionen Euro. Es war nach einem Treffen von Bahn-Chef Rüdiger Grube mit Berlins Regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) vereinbart worden. Die S-Bahn hatte bereits im Dezember vergangenen Jahres Stammkunden die Kosten fürs Monatsticket erstattet.
Wie damals werden auch in diesem Winter nicht nur Abonnenten, sondern auch Studenten im November und Dezember umsonst fahren. Gelegentliche Nutzer der S-Bahn und Inhaber des Sozialtickets erhalten Preisermäßigungen. Einzelfahrscheine sollen im November und Dezember jeweils fürs ganze Wochenende gelten. Davon dürften auch viele Touristen profitieren.
Die Bahn rechtfertigte den späten Termin für die Entschädigung damit, dass noch mit den anderen Partnern im Tarifverbund verhandelt werden müsse. Peter Buchner, Geschäftsführer der S-Bahn Berlin, sagte außerdem: "In der Sommerzeit ist die Umsetzung nicht sinnvoll, da viele Berliner verreisen. Herbst und Vorweihnachtszeit sind hingegen Monate, in denen viele Menschen auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen."
Ein Untersuchungsbericht hatte der Deutsche-Bahn-Tochter diese Woche erhebliche Managementfehler bescheinigt. Hinzu kommen nach Aussage der Deutschen Bahn gravierende Mängel in der Konstruktion der Fahrzeuge. Der Berliner S-Bahn-Verkehr ist nach einem Achsbruch bei einem Zug seit Monaten stark gestört. Die Bahn rechnet damit, dass die Züge erst im kommenden Jahr wieder normal fahren werden. (ap)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!