Enthüllungsroman über Medienbranche: Die Macht der SMS

Benjamin von Stuckrad-Barres neuer Roman handelt mutmaßlich von Reichelt, Döpfner & Co. Auf Instagram lesen Promis die Kapiteltitel vor.

Benjamin von Stuckrad Barre

Der Schriftsteller Benjamin von Stuckrad Barre Foto: Georg Wendt/dpa

Döpfner smst mit Stucki! So lautet der Titel des neuen Romans von Benjamin Stuckrad-Barre leider nicht. Und auch keiner der Kapiteltitel. Schade. Denn SMS scheinen im Verhältnis des Managers und des Bestsellerautors eine zentrale Rolle gespielt zu haben.

Springer-Konzern-Chef Mathias Döpfner dürfte es dennoch nicht wundern, dass Stuckrad-Barres neuer Roman „Noch wach?“ heißt. Und auch nicht wundern dürfte er sich über den Inhalt. Gleich das erste Kapitel heißt „Dann müssen sich die Frauen auch nicht wundern“. Ein Satz, der so wie der Buchtitel mutmaßlich aus Döpfner-Stucki-SMSen stammt oder aus Reichelt-Döpfner-Stucki-SMSen.

Über das Buch ist bisher nichts bekannt. Spekuliert wird, es sei ein Enthüllungsroman über die deutsche Medienbranche, in dem es um #MeToo geht und eine Figur dem milliardenschweren deutschen Verleger Döpfner nachempfunden sein soll. Bis zur Affäre um dem ehemaligen Bild-Chefredakteur Julian Reichelt war Stuckrad-Barre mit Döpfner befreundet, schrieb 15 Jahre lang Texte für die ebenfalls zu Springer gehörende Tageszeitung Welt, sogar ein Theaterstück über Verlagsgründer Axel Springer.

Schon während der Pandemie wurde eine Döpfner-Stucki-SMS öffentlich. Laut New York Times soll Döpfner darin die BRD wegen der Corona-Maßnahmen als „DDR-Obrigkeitsstaat“ bezeichnet haben.

Benjamin von Stuckrad-Barre: „Noch wach?“. KiWi Verlag, 384 S., 25 Euro.

Nun hat die Zeit, eine Woche bevor der Roman erscheint, eine Recherche mit noch mehr Döpfner-SMS veröffentlicht. Wer schon vor dem 19. April wissen will, wie die weiteren Kapitelüberschriften beziehungsweise SMS-Inhalte aus „Noch wach?“ lauten, findet dazu auf dem Instagram-Kanal des Autors jede Menge Videos von Promis, die diese Kapitelüberschriften einsprechen. Das ist sehr lustig, weil dadaesk. So dadaesk eben wie die orginalen Döpfner-SMSe.

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