: Ende eines Purimfestes
■ Israeli in arabischer Verkleidung schwer verletzt
Jerusalem (afp) — Ein Israeli, der sich in der Ortschaft Herslia im Norden von Tel Aviv zum jüdischen Purimfest als Araber verkleidet hatte, ist am Mittwoch von einem Soldaten schwer verletzt worden.
Der Zweiundzwanzigjährige habe ein arabisches Gewand getragen und einen langen Gegenstand in der Hand gehalten, der wie ein Messer ausgesehen habe, teilte die Polizei mit. Begleitet wurde er von seinem fünfzehnjährigen Bruder, der als Gorilla verkleidet gewesen sei und eine schwarze Maske aufgesetzt hatte.
Ein zwanzigjähriger Soldat, der mit seiner Freundin spazieren ging, hielt die beiden für Terroristen und schoß. Der Mann sei am Hals verletzt und in ein Krankenhaus gebracht worden. Weitere Einzelheiten wurden nicht mitgeteilt.
Bei dem traditionellen jüdischen Purimfest ist es Brauch, sich zu verkleiden und Geschenke auszutauschen.
Als Reaktion auf den Zwischenfall hat Israels Oberrabbi, Mordechai Eliahu, in einem Erlaß Juden gestern verboten, sich während des Purimfestes als Araber zu verkleiden.
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