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Ende einer AutomarkeSaab zum Abschied leise Servus!

Mit der schwedischen Automarke verbinden seine Fans ein Lebensgefühl. Dass dieses Auto vor dem Aus steht, können und wollen sie nicht verstehen. Eine letzte Fahrt.

Ein Lebensgefühl mit Stoffdach: Der Saab 900. Bild: wouterkiel | CC-BY-SA

BERLIN taz | Die schwerste Fahrt im Saab meines Opas war die erste ohne ihn. Im Bayernurlaub war er gestorben, so überraschend, wie man mit 85 sterben kann. Mit dem Zug fuhr ich runter, mit dem Saab zurück, neben mir Oma, hinten rechts Tante Gisela. Die Fahrt war lang, viel länger als sonst. Das Radio blieb aus. Geredet haben wir kaum - schon gar nicht über Opa. Verkauft wurde der Saab erst nach Omas Tod, gefahren ist sie aber nur selten.

Siegfried Stephan erinnert sich gut an meinen Opa, einen seiner ersten Kunden. Er habe sich viel mit ihm ausgetauscht, sagt er. Worüber, sagt er nicht. Ich frage nicht nach. Mit mir hat Opa nie besonders viel geredet. Herr Stephan ist Saab-Händler in Vienenburg bei Goslar in Niedersachsen, wo meinem Opa ein kleines Verpackungsstanzwerk gehörte, das heute meine Tante Eva führt. Sie fährt BMW.

Im Autohaus Stephan hat mein Opa alle seine Saabs gekauft, für sich und die Firma. Mit dem ersten sei er kurz nach der Eröffnung 1980 schon vorgefahren, erinnert sich Herr Stephan, der sogar halbwegs rekonstruieren kann, wie viele Autos er Opa verkauft hat. Es waren wohl acht. „Ein guter Kunde“, fasst Juniorchef Philip Stephan zusammen.

Keine Alternative

Mein Opa, früher - ausgerechnet - Mercedes-Fahrer, war seiner Marke treu. Genau wie die 36 Kunden von Stephan, die auf Autos warten, die derzeit nicht gebaut werden. Seit April liefen die Bänder im schwedischen Trollhättan nur drei Wochen lang. Seine Bestellung storniert hat deswegen noch niemand, wohl, weil es der Saab-Fraktion wie Verrat vorkäme. Und natürlich auch aus Verzweiflung: Was bitte soll man sonst fahren?!

Ein bei Stephan gekauftes Cabrio, weiß Philip Stephan, stehe sogar schon auf dem Band. Die Disponentin hat es ihm erzählt. Die Stephans - Siegfried eher norddeutsch-mürrisch, Philip amerikanisch-beflissen - sind gut vernetzt in der exklusiven kleinen Saab-Welt. Die Ungewissheit macht das aber auch nicht erträglicher. „Wir hoffen immer noch auf eine Wendung“, sagt Stephan Junior. „Wir können uns nicht vorstellen, dass Saab einfach so stirbt.“

Die Aasgeier waren trotzdem schon da. Ein italienischer Autobauer etwa hat den Stephans angeboten, die Hälfte der Umbaukosten zu übernehmen, wenn sie auf die Marke umsteigen. Bislang haben sie abgelehnt, da sind die Händler wie ihre Kunden (“Unser Herzblut hängt an Saab“) treu bis zum Tod und darüber hinaus. Selbst im Falle einer Insolvenz wollen die Stephans weiter Saabs reparieren.

Die Ersatzteilsparte floriert, weltweit sind derzeit über eine Million Fahrzeuge in Betrieb. „Wir haben Kunden, die sich locker einen Neuwagen für 50.000 Euro kaufen könnten, aber trotzdem jeden Winter ihr altes Cabrio zur Generalüberholung vorbeibringen“, sagt Philip Stephan. „Saab-Fahrer sind verrückt.“ Ihn freuts, kommen die rund 1.000 Werkstattkunden doch sogar aus Celle, Göttingen und Aschersleben. Anders als die Saab-Belegschaft verdienen die Stephans noch an der Marke.

Als ich erzähle, wie gern ich als Fahranfänger den Saab 900 Turbo meines Opas übernommen hätte, mein Onkel mir aber wegen der horrenden Reparaturkosten abriet, wird der Händler hellhörig. „Gibt es den Wagen noch?“, fragt Siegfried Stephan, „das ist ein Kultauto.“ Ich muss ihn enttäuschen. Unsere Familie ist inzwischen saablos.

Saab allein reicht nicht

Auf Saab allein können und wollen sich die Stephans nicht mehr verlassen. Seit 2005 verkaufen und reparieren sie auch Autos der General-Motors-Tochter Opel. Auch Saab gehörte mal zu GM. „Aber hätten wir nur Opel als Alternative“, sagt Stephan Senior, „sähe es düster aus.“ Deshalb handeln die Stephans ab Herbst in einem neuen Autohaus am Ort mit dem schwedischen Rivalen Volvo. Wegen des strikten Gebietsschutzes hätten sie sich um den Vertrag schon seit fünf, sechs Jahren bemüht, versichern die Stephans. Als Abtrünnige wollen sie bitte nicht gelten.

„Wir werden nicht versuchen, Saab- und Volvo-Kunden zu vermischen“, versprechen sie. Es wird ihnen auch kaum gelingen. Allein über die Frage Stoffdach (Saab-Cabrio) oder Hardtop (Volvo) können Fans Stunden streiten. Wer so viel Geld für ein Auto ausgibt, kauft mehr als ein Fortbewegungsmittel. Benz oder Saab und selbst Volvo oder Saab - es ist ein Statement. Darin spiegelt sich die Persönlichkeit des Fahrers oder zumindest das Bild, das der von sich hat.

Saab gilt als Lieblingsmarke distinktionsbewusster Freigeister und/oder Freiberufler. „Steht Ihnen gut“, sagte in den Neunzigern im Parkhaus mal ein fremder Mann zu meiner Mutter. Ein Kompliment, an das sie sich bis heute gern erinnert. Da saß sie in dem von ihrem Vater abgekauften weißen Saab 9000 Turbo. Ein äußerlich unscheinbares Auto, dessen Komfort und Schnelligkeit sie einen Audi und vier BMWs später immer noch ins Schwärmen bringt. Das betonen auch die Stephans: Saabs protzen nicht, sie punkten mit inneren Werten. „Unsere Kunden schätzen es, dass kaum einer den genauen Preis ihres Autos einschätzen kann“, sagt Siegfried Stephan, „und freuen sich jedes Mal, wenn sie einen Mitbewerber überholen.“ Aber immer schön dezent: „Was ganz schlecht läuft bei uns, sind Spoiler.“

Die Stephans sind stolz darauf, dass ein Saab angeblich im Schnitt zehn Prozent günstiger ist als das Referenzmodell der Konkurrenz. Auch von der Qualität der Produkte sind sie trotzig überzeugt - „die Autos sind so gut wie lange nicht“ -, von der Güte der chinesischen Investoren dagegen gar nicht. „Nicht finanzstark genug“ seien die. Vater und Sohn bauen auf eine Rettung aus der Insolvenz heraus.

Bild: taz

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Obwohl ich mit Sohn Philip verabredet bin, erwartet mich am Tag darauf Siegfried Stephan zu einer Probefahrt. Der Saab 9-5, die 300 PS starke Limousine der Edellinie Aero, kostet 65.000 Euro und ist natürlich schon verkauft. Philip Stephan ist verhindert: Er führt mal wieder ein Verkaufsgespräch für ein Auto, das vielleicht nie gebaut wird.

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15 Kommentare

 / 
  • BA
    bitte anonym

    @ Hinterwaelder

     

    ( Btw, Herr Redakteur, NICHT ' Off Topic ', ; )

     

    Ich war mir nicht sicher ob es vieleicht ' Old Testament' bedeuten soll, da es ja um 'Saab' ging.

     

    1. Danke fuer's Kompliment, aber ich fuerchte das ich fuer ihren Herrn Sohn zu alt bin, da ich das gleiche Geburtsjahr habe wie Elie ' Saab', die Libanesische fashion designerin.

     

    2. Nein, KomuSAABi, 'die' Heidi bin ich nicht, auch kein Saab'iner, obwohl Oma des, was fuer ein Oel ? Almoel ? Mehr Oliveoel, wie die von PopEye, ; )

     

    Bes tegru esse,

    Bitte anonym

     

    ( Sehen die Herr Redaktoer, nicht vom Thema abgekommen, ; )

     

    Ps. Herr Hinterwaeldler- sollten sie glauben ich wuerde ne gute Schweigertochter machen, koennten sie ein gutes Wort beim Lieben Gott fuer mich einlegen ? Denn dem sein Sohn, auf dem hatte ich als kind mal ein Auge geworfen, und mich ihm versprochen, ( Nonne ) aber der laesst sich nicht blicken.

    Danke, : )

  • H
    Hinterwäldler

    Also gut, liebe "bitte anonym", so wie Du Dich schilderst glaube ich dass

    1. ich Dich als Schwiegertochter möchte und

    2. Du die Heidi bist und die Oma der Almöhi.

    Das alle ist jetzt O(ff) T(opic), hat also mit dem Thema des Artikels nichts mehr zu tun.

    Grüße in die Berge von hinter dem Steinbruch links

     

    Hinterwäldler

  • BA
    bitte anonym

    @ Hinterwaeldler

     

    1. Sorry, was bedeutet ' OT ' ?

    ( Sehen sie, ikke ooch Hinterwaeldler )

     

    2. Sie duerfen gerne ' Liebe' Bitte Anonym sagen

     

    3. Danke fuer's Kompliment re. Courage ( jetzt fuehl ich mich wie der nun tapfere Loewe in ' Wizard of OZ '.

     

    4. " Soehne des Waldes" ( mal eben schauen ob der gewuenschte Penis schon gewachsen ist...uuund...nein, leider immer noch nicht. Daher, wenn schon ' Tochter' des Waldes. Aber mit Robin Hut hab ich nichts zu tun, also nein. Bin Steinbock, also eher Berge.

     

    5. Funny, aber nein, das muss jemand anders gewesen sein. Ich esse keine Doener. Ich bin die jenige die das Rote Kaepfchen trug und der Oma bringen sollte was im Koerbchen war und lief schnurstracks dorthin und wieder nach Hause ( das maerchen das in der Presse erzaehlt wurde, nee, mal wieder uebertrieben - Wolf ass Oma - so ein quatsch, und die Leuten glaubten es, tzis)

     

    Izmir zumla chen, ; )

     

    Plus, ich bin in einem kleinen Roten Kaefer zur Oma getuckert, und der hatte so'ne Clownhupe an der Fahrertuer -

    Now you know, ; )

  • H
    Hinterwäldler

    Ist zwar total OT aber trotzdem:

    Lieber "bitte anonym", zunächst möchte ich Dich zu Deiner Courage beglückwünschen. Auch im "internet" kommt es nicht alle Tage vor dass sich einer als Stammesmitglied der Söhne des Waldes outet.

    Kann es sein dass ich Dich neulich staunend und kichernd vor einem zugegeben eher miesen Dönerladen sah, als Du die Aufschrift " hoşgeldiniz " (Willkommen) als Aufforderung verstandest, Deine Barschaft in das Lokal zu werfen?

    Oder war das einer Deiner Stammesbrüder?

  • BA
    bitte anonym

    @ Izmir Uebuel

     

     

    Ich will ihnen eigentlich nur sagen das mir die TRAENEN vor lachen kamen, immer noch kommen, als ich ihren username gerade las.

    Zum GROELEN - Herrlich

     

    Ach, ja - allemalachen, ; )

  • BA
    bitte anonym

    Der Saab sah mir immer wie ein Auto aus das nicht wusste was es sein wollte - unschluessig - vor allem der Saab Cabriolet.

    Auf der einen Seite erinnerte er an die ' Ente', aber eine modernere Version. So emfand ich es immer das jene die waerend ihrer Studenten Zeit die ' Ente ', fuhren, nach dem Studium auf den Saab umstiegen.

     

    Auch erinnert der Saab an einen weniger Sexy ' Kaefer' Cabrio - ein moechte gern ' Kaefer ', das meistverkaufte Auto seiner Zeit, welches noch nicht mal das ' Model T ' von Ford in popularitaet erreichen konnte. Das Kult-auto schlechthin. Aber aus einem Saab sich sich nun mal kein ' Kaefer' machen.

     

    Saab Maenner schienen mir immer unschluessig, und irgendwie umbequem in ihrer Haut; vieleicht sogar ein klein wenig fehlendes Selbstbewusstsein - die Ausnahmen gibt es natuerlich auch, im algemeinen, wenn man schaute wer den so alles aus einen Saab ein und ausstieg ; entweder sah der Mensch zu gross fuer das Auto aus, also so ein Langer der ueber die Windschutzscheibe schaut, oder ein Wikinger, der eigentlich lieber einen VW Golf, oder einen Japaner fahren wuerde, sein Nationalstolz es ihm aber verbietet etwas anderes als ein Schwedisches Auto zu fahren.

     

    Saabs sahen mir immer ein wenig,...na, wie heists,...Tollpatschig aus ; irgendwie wie eine sleak designte Cabrio ' Ente', die weniger klappert, aber so aussieht als ob es sie genauso klappert wie die ' Ente', man es nur nicht hoert (? )

  • B
    bla

    toller artikel ... nur leider etwas leer.

  • S
    Sebastian

    Ein ziemlich dämlicher Artikel. Liebe taz, was soll das Bejammern einer sterbenden Automarke? Kriecht Ihr themenmäßig derart auf dem Zahnfleisch, daß ein derartiger Lückenbüßer aufgenommen wird?

  • V
    vic

    Ich hätte mit diversen anderen Marken begonnen,

    aber letztlich ist eine Marke weniger eine gute Marke.

  • J
    Jürgen

    "und freuen sich jedes Mal, wenn sie einen Mitbewerber überholen."

    Diese Mentalität ist genau ein Grund, warum es Zeit ist, dass Saab verschwindet.

     

    Ansonsten: Der Klimawandel ist seit ungefähr 20 Jahren bekannt. Eine Automarke, die dann noch letztes Jahr als Zukunftsmodelle Stadtjeeps "entwickelte", verdient genau dieses Schicksal. Man kann nur hoffen, dass die Botschaft bei anderen Herstellern ankommt, aber viel Hoffnung habe ich nicht.

  • JC
    Johnny Cynic

    "Saab gilt als Lieblingsmarke distinktionsbewusster (soll heißen snobistischer) Freigeister und/oder Freiberufler."

    Na, dann brennt er ja besonders gut in Berlin.

  • P
    pekerst

    "Mit der schwedischen Automarke verbinden seine Fans ein Lebensgefühl." - Aha: die Automarke, aber "seine" Fans. Ist das Genderschreibe?

    "Genau wie die 36 Kunden von Stephan, die auf Autos warten, die derzeit nicht gebaut werden." - Keiner von denen wartet auf "Autos", alle warten auf "ein Auto".

    "Die Stephans sind stolz darauf, dass ein Saab angeblich im Schnitt zehn Prozent günstiger ist als das Referenzmodell der Konkurrenz." - Kaum, nicht wahr? Wer kann schon auf etwas Angebliches stolz sein, das es nicht wirklich gibt?

  • F
    fridi.g

    ach ja,

     

    was haben sie damals alle genörgelt.

     

    Was kaufste dir son grosses Auto?

    Muss das sein?

    Ich hatte ihn selbst bezahlt!

     

    Ich war Studentin und verliebt - in einen 1970er Saab 99 US Ausführung 1.7l Triumph Motor, Bosch E-Jetronik, Freilauf im Getriebe, dunkelgrün äh tirolergrön, mit getönten Scheiben.

    Das war Ende 1974.

    In Köln hatte ich ihn gefunden und es gab kein zurück.

    Das war der Anfang.

    Und der erste von drei 99ern die ich dann 20 Jahre lang gefahren habe. Den mittleren davon - mein einziger Neuwagen in diesem Leben - 15 Jahre und einen Tag. Doppelvergaer waren die späteren. Den letzten habe ich auf dem Schrottplatz gekauft für 800 Mark. Das warn Automatik den ne alte Oma nach dem Tode ihres Mannes nur zum Friedhof und zurück bewegt hatte. Und jede Woche ein paar mal durch die Waschanlage gejagt hatte sie ihn auch so dass der schokoladenbraune Lack am Dach weisse Streifen vom Unterlack durchblitzen liess.

    Die Automatik hatte aber Probleme mit meinem anderen Nostalgieprojekt. Den schwedischen Polar 570 Wohnwgen, Baujahr 1979, auch ein Neukauf, habe ich immer noch.

    So Mitte der 90er wurden sie dann zu unzuverlässig. Doch die Nachfolger Saabs waren dann ja schon halbe Italiener und dreiviertel Opel.

    Dann kam ich zum VW T4, und ich hätte nicht gedacht, dass ich mal EIN Auto noch länger fahren würde als den Saab.

    Doch wenn mir heute wieder ein schöner 1976er oder 1977er begegnen würde könnte ich schwach werden.

  • I
    Izmir Übuel

    Saab hat sich zu lange auf seinen Lorbeeren ausgeruht und die technische Entwicklung verpennt. Hinzu kamen Managementfehler von GM, so dass die Saabs der letzten Baureihen eigentlich nichts anderes als teure Opels waren.

  • TS
    Thomas Sch,

    Männer und ihre Autos. Das ist ein bischen so wie Männer und Frauen. Wir verlieben uns nicht in eine Frau, die einen Haushalt führen kann, lecker kocht und immer gebügelte Hemdem vorhält. Wir verlieben uns auch nicht in eine, die immer günstig einkauft, vernünftig die Altersvorsorge plant und nur linksdrehenden Biojoghurt mümmelt. Nein, so sind wir überhaupt nicht. Und das, genau das hat Saab über Jahrzehnte nicht begriffen. Deshalb wurde die Kiste (sorry) auch nur von Oberstudienräten, alternden Architekten und Soziologieprofesoren (oder so) gefahren. Und von denen hört man ja auch nichts mehr. Ein (halbwegs normaler) Mann hat zu seinem Auto eine Beziehung wie ein Frau zu ihren Schuhen oder meinetwegen ihrer Handtasche: Muß gut aussehen, einen fabelhaften Auftritt machen und gänzlich unpraktisch darf es dann aber auch nicht sein. So wird verkauft. Und nicht anders.