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Ende einer Ära: Taiwans Präsident gestorben

■ Tschiang Tsching–Kuo, der Sohn Tschiang Kai–scheks, lehnte bis zuletzt alle Verhandlungsangebote aus Peking ab

Taipeh (ap) - Der Präsident von Taiwan, Tschiang Tsching–Kuo, ist am Mittwoch im Alter von 77 Jahren gestorben. Tschiang war der Sohn des früheren Präsidenten Tschiang Kai–schek. Mit seinem Tod ging eine Ära zu Ende: Sein Vater hatte 1928 bis 1948 an der Spitze der Republik China gestanden und war nach dem Sieg der Kommunisten auf dem Festland bis 1975 Präsident Taiwans gewesen; Tschiang Tsching–kuo war sein direkter Nachfolger. Tschiang Tsching–kuo war 1978 zum Präsidenten gewählt worden. In seiner Amtszeit mußte die Regierung in Taipeh schwere diplomatische Rückschläge hinnehmen, als die USA und andere westliche Staaten ihre Beziehungen abbrachen und Botschafter nach Peking entsandten. Zeit seines Lebens hat Tschiang Verhandlungsangebote aus Peking über eine Wiedervereinigung abgelehnt. „Mit den Kommunisten über Frieden verhandeln, heißt den Tod einladen,“ hatte er erklärt. Für ihn galt es noch Anfang der 80er Jahre als sicher, daß es noch in dieser Dekade zur Wiedervereinigung Chinas kommen werde, nachdem der Kommunismus zusammengebrochen sein werde. Nach der Bekanntgabe des Todes von Tschiang Tsching–kuo sagte General Chang Hui–yuan im Rundfunk, das Verteidigungsministerium habe alle Soldaten in die Kasernen zurückbeordert. Damit solle die Verteidigungsbereitschaft des Landes erhöht werden. Ministerpräsident Yu, dessen Ansprache von allen Fernsehsendern auf Taiwan direkt übertragen wurde, rief die 20 Millionen Taiwanesen auf, die Mission der Wiedervereinigung mit dem Festland zu erfüllen. Der Rundfunk erfüllte den Äther mit Trauermusik.

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