: Ende der Eiszeit
■ Nach ihrer DDR–Reise konstatieren die Grünen Normalisierung des Verhältnisses zu Ost–Berlin
Aus Ost–Berlin Klaus Hartung
Einmütig bezeichnete die Delegation der Grünen auf einer Pressekonferenz ihre DDR–Reise als Erfolg. Die Fraktionssprecherin der Grünen, Anne Borgmann, sprach von einer „Normalisierung“ der Beziehung Grüne - DDR und war überzeugt, daß es keine Einreiseverbote für GrüneMitglieder mehr geben wird. Antje Vollmer erklärte „Wir sind jetzt ungefähr auf dem Stand vor dem Besuch bei Honecker“ im Oktober 83. Mitglieder der Fraktion der Grünen werden sich künftig mit Volkskammer–Abgeordneten häufiger treffen. Das Politbüro–Mitglied Hermann Axen und der Volkskammerpräsident Horst Sindermann übermittelten den Grünen ihre Sorge, daß das Umweltschutz– Abkommen mit der BRD scheitern könne. Es werde befürchtet, daß es als Tauschangebot in der Asylantenfrage gehandelt werde. Bei dem Asylantenproblem betonten die Grünen, die DDR solle sich auf keinen Fall auf einen „Deal“ einlassen. Sie erinnerten an die Erfahrung ihrer Gesprächspartner während der Verfolgung in der Nazi–Zeit. Horst Sindermann wies den Verdacht zurück, zwischen der Swing–Erhöhung und der Tamilenfrage habe es seinerzeit einen Zusammenhang gegeben. Allerdings habe man jetzt eine Arbeitsgruppe gebildet, die völkerrechtliche Probleme in der Asylfrage studieren soll. Fortsetzung auf Seite 2
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