Elektronischer Personalausweis ab Montag: 10 schlaue Sätze zum neuen E-Pass
Am 1. November wird der neue E-Perso in Deutschland eingeführt. Viele Bürger haben schnell noch einen "neuen alten" Personalausweis bestellt. Gerüchte gibt es massig.
"Der Neue ist viel teurer": Stimmt - 22,80 Euro kostet er künftig, statt wie bisher acht. Irgendwer muss das ganze neue Chip-Gedöns in dem ePass ja auch bezahlen.
"Mit dem neuen Ausweis muss ich nicht mehr ewig auf Ämtern rumsitzen": Mit dem Funkchip im Pass kann man sich online ausweisen (ID-Funktion) und per elektronischer Signatur sogar Verträge oder Amtsanträge rechtsverbindlich "unterschreiben".
"Auf dem neuen Personalausweis werden ja auch Fingerabdrücke gespeichert": Stimmt nur bedingt. Möglich ist das, aber nicht verpflichtend.
"Der neue Personalausweis passt aber besser in mein Portemonnaie": Das stimmt - denn der neue Ausweis hat das Format einer Scheckkarte. Irgendeinen Vorteil muss das Ding ja haben.
"Mit dem elektronischen Personalausweis ist der Diebstahl des zukünftig wichtigsten Dokuments eines jeden Bürgers vom Kinderzimmercomputer aus möglich". Warnt der Chaos-Computer-Club-Sprecher Dirk Engling. Der CCC demonstrierte, wie sich Betrüger mit einfacher Spionagesoftware auf den Rechner des ePass-Nutzers einhacken und die Daten des neuen Persos inklusive PIN abfischen könnten.
"Hacker mögen immer irgendwas hacken können. Aber die Sicherheit und Zuverlässigkeit des neuen Personalausweises steht nicht in Frage": Entgegnete Innenminister Thomas de Maizière.
"Die meisten Deutschen finden den elektronischen Perso gut": Laut einer Bitkom-Studie befürworten 47 Prozent der Deutschen den neuen Pass. 44 Prozent sehen ihn aber skeptisch, neun Prozent haben keine Meinung dazu.
"Wer den neuen Perso blöd findet, muss sich ja keinen holen" (In Deutschland ist niemand dazu verpflichtet, einen Personalausweis zu besitzen. Um sich ausweisen zu können, genügt es, den Reisepass immer bei sich zu tragen)
"Das Ding ist doch typisch deutsch". Meinen vielleicht britische Besucher, wo es derartige Ausweise nicht gibt. Stimmt aber nicht - ähnliche ePersos gibt es auch in Ländern wie Spanien oder Estland.
"Den Chip in dem neuen Personalausweis kann man ja in der Mikrowelle kaputtmachen": Angeblich funktionieren auch Schläge mit dem Gummihammer oder starke Magneten - einfach googeln.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nahost-Konflikt
Alternative Narrative
Putins Atomdrohungen
Angst auf allen Seiten
James Bridle bekommt Preis aberkannt
Boykottieren und boykottiert werden
Krise der Linke
Drei Silberlocken für ein Halleluja
Die Wahrheit
Der erste Schnee
Schraubenzieher-Attacke in Regionalzug
Rassistisch, lebensbedrohlich – aber kein Mordversuch