Einstieg in die Frauen-EM: How to pronounce Bühl

Für die Fußballerinnen aus Frankreich fehlen auf der UEFA-Seite zu Turnierbeginn noch Fotos. Und dann ist da noch die englische Urangst vor dem deutschen Umlaut.

Klara Bühl beim Training der Nationalmannschaft mit Ball

Ganz schön bool: Klara Bühl beim Training mit der Nationalmannschaft Foto: dpa

Zu Beginn dieser Europameisterschaft frage ich mich, ob ich schon gut genug vorbereitet bin auf das Turnier. Ein Kollege aus einem anderen Ressort fragt mich, ob es richtig sei, dass 16 Mannschaften daran teilnehmen. Obwohl ich eigentlich weiß, dass das so ist, schaue ich lieber noch mal nach. So richtig turnierfest scheine ich noch nicht zu sein. Vielleicht hilft mir die offizielle EM-App der Uefa da weiter, denke ich mir, und lade sie runter.

Als ich sie starte, teilt mir die Uefa mit: „Wir schätzen deine Privatsphäre. Um dir ein noch persönlicheres Erlebnis zu bieten, sammeln wir bestimmte personenbezogene Daten.“ Na toll. Doch so schlimm kommt es gar nicht. Die App will nur wissen, für welche Teams ich mich besonders interessiere. Deutschland ist schon voreingestellt, woraus ich schließe, dass die App schon einiges über mich zu wissen glaubt. Solange ich nichts im Fanshop kaufen möchte, muss ich keine darüber hinausgehenden Datenspenden abgeben. Und ein „England Sta­dion­tri­kot 2022/23 Kinder“ für 69,99 Euro brauche ich für das Eröffnungsspiel vor dem Fernseher nun wirklich nicht.

Witzig gemeinte Tweets

Beim Stöbern durch die App fällt mir auf, dass die Uefa selbst auch noch nicht fertig ist mit ihren Vorbereitungen. So sind noch nicht für alle Spielerinnen Fotos hinterlegt. Der Kader Frankreichs besteht am Tag des Eröffnungsspiels aus lauter hellgrauen Platzhalterbildchen, wobei die Torhüterinnen nicht ganz so hellgrau sind. Frankreich spielt ja auch erst am Sonntag. Bis dahin hat die Uefa noch Zeit, Bilder von den Spielerinnen zu besorgen. Vielleicht ist das alles auch gar nicht so wichtig, denke ich mir, und frage mich, ob die Uefa das größte Frauensportereignis des Jahres vielleicht ebenso ernst nimmt wie ein Großteil der deutschen Tagespresse – nicht allzu sehr also.

Nun stolpere ich noch über ein paar witzig gemeinte Tweets des offiziellen Uefa-EM-Kanals. Da werden ein paar Tipps gegeben, wie man Spielerinnennamen korrekt ausspricht. Das kann ja für des Englischen gewohnte Zungen durchaus schwer sein. „The umlauts can put the frighteners on english speakers“, heißt es da über die furchteinflößende deutsche Sprache. Klara Bühl sollen die Leute demnach so aussprechen, wie wenn sie ein englisches Wort mit der Buchstabenfolge „Bool“ lesen würden.

Ich hätte da einen Tipp für die Uefa. Es gibt etwas, das allen – nicht nur den Englischsprachigen – bei der Aussprache von Spielerinnennamen sehr helfen würde: Audiodateien. Man könnte sie bei den Spielerinnenprofilen hinterlegen. Ob das noch was wird? Vielleicht zum Finale am 31. Juli. Mich würde zum Beispiel interessieren wie der Name der englischen Trainerin ausgesprochen wird. Sarina Wiegman schreibt sie sich. Uefa, hilf!

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