piwik no script img

Einkünfte von ParlamentariernPiraten wollen's offenlegen

Die Landtagsabgeordneten der Piraten wollen ihre Einkünfte offenlegen – auf den Cent genau. Haupt- und Nebeneinkünfte sollen im Netz veröffentlicht werden.

Nur ein paar Cents? Offenlegen, sagen die Piraten. Bild: dapd

KIEL/SAARBRÜCKEN dpa | Die Landtagsabgeordneten der Piratenpartei in ganz Deutschland werden ihre Nebeneinkünfte auf einer Internetplattform detailliert veröffentlichen. Das Portal solle bis zum Bundesparteitag der Piratenpartei Ende November in Bochum freigeschaltet werden, teilte der Fraktionsvorsitzende der schleswig-holsteinischen Piraten, Patrick Breyer, am Montag in Kiel mit.

Einen entsprechenden Beschluss hätten am Wochenende etwa 30 Piraten-Landtagsabgeordneten aus Nordrhein-Westfalen, Berlin, dem Saarland und aus Schleswig-Holstein bei einem gemeinsamen Treffen in Saarbrücken gefasst.

Dabei verständigten sich die Parlamentarier außerdem darauf, länderübergreifend einen Gesetzentwurf zu erarbeiten. Er soll strenge Veröffentlichungspflichten für Nebeneinkünfte von Abgeordneten vorsehen. In allen vier Parlamenten, in denen die Piraten vertreten sind, werde eine gesetzliche Pflicht zur beitragsgenauen Veröffentlichung sämtlicher Nebeneinkünfte samt Arbeit- oder Auftraggeber und Zeitaufwand beantragt, sagte Breyer. Berücksichtigt werden sollen auch Kapitaleinkünfte.

Einen Mindestbetrag an Nebeneinkünften für die Veröffentlichungspflicht wie etwa im Bundestag lehnten die Piraten ab. Aber auch die Haupteinnahmen von Parlamentariern müssten publik gemacht werden, sagte Breyer. Bislang verweigerten manche Parteien Angaben, welche Zuschläge sie ihren Parlamentariern zahlten.

Zum nächsten Treffen der Piratenabgeordneten im März 2013 luden die schleswig-holsteinischen Abgeordneten ihre Kollegen nach Kiel ein.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

2 Kommentare

 / 
  • E
    egal

    Warum wollen sie nur? Niemand hindert sie daran, ihre Einkünfte zu veröffentlichen. Die Berliner Fraktion hat sogar eine Seite, aber dort steht typischerweise "folgt später" oder "0" drin. Das "folgt später" ist von Februar und das "0" kann ja wohl auch nicht stimmen, wenn man keine Untergrenze will.

  • S
    schlossgeorg

    Na, habt ihr euch von der gendergerechten Sprache verabschiedet?

     

    Die Piraten lassen sich nicht in Piraten und Piratinnen aufteilen. Blöd, nicht wahr? Und schon wird AUF DIE WEIBLICHE BEZEICHNUNG VERZICHTET.

     

    Die taz kommt langsam in der Wirklichkeit an. GLÜCKWUNSCH !