Eingeschränkte LGBTIQ-Rechte unter Orbán: Trotz Verbot Tausende bei Pride Parade im ungarischen Pecs
Mitte März hatte Ungarn ein Gesetz verabschiedet, womit LGBTIQ-Versammlungen untersagt sind. Die Menschen gehen trotzdem auf die Straße.

Die Menge führte viele Regenbogenflaggen mit sowie Schilder mit regierungskritischen Aufschriften wie „Ungarn ist eine Diktatur“. Die Organisatoren hatten das Verbot umgangen, indem sie statt einer LGBTQ-Demonstration eine „Versammlung gegen die Überbevölkerung wilder Tiere, verantwortlich für und Opfer von zahlreichen Verkehrsunfällen“ angemeldet hatten. Die englische Abkürzung LGBTQ steht für lesbisch, schwul, bisexuell, transgender und queer.
Der rechtsnationalistische Regierungschef von Ungarn, Viktor Orban, schränkt seit Jahren unter dem Vorwand des „Kinderschutzes“ die Rechte von LGBTQ-Menschen ein. Mitte März verabschiedete das ungarische Parlament eine Gesetzesänderung, die auf ein Verbot von Pride-Paraden abzielt: Damit werden alle Versammlungen untersagt, die gegen das ungarische LGBTQ-Gesetz verstoßen. Dieses Gesetz aus dem Jahr 2021 verbietet Darstellungen von Homosexualität gegenüber Minderjährigen. Im April wurde die Neuregelung auch in der ungarischen Verfassung festgeschrieben.
In der Hauptstadt Budapest hatte Ende Juni trotz eines polizeilichen Verbots eine Rekordzahl von bis zu 200.000 Menschen für die Rechte von Schwulen, Lesben und anderen sexuellen Minderheiten demonstriert. Auch dutzende Mitglieder des EU-Parlaments nahmen teil, um ihre Solidarität zu zeigen.
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