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„Eine gravierende Häufung“

■ Register über Mißbildungen bei Neugeborenen geplant

Hannover (taz) — Als erstes Bundesland will Niedersachsen ein sogenanntes „Fehlbildungregister“ aufbauen, an das Hebammen, Geburtskliniken und auch die für Vorsorgeuntersuchungen zuständigen Kinderärzte Mißbildungen von Neugborenen melden sollen. Damit reagiert das Land auf einen Fernsehbeitrag des ARD- Magazins „Monitor“, der über 21 Kinder berichtete, die in Jahren 1986 bis 1992 in den Gebiet zwischen Weser- und Elbmündung mit Fehlbildungen an Händen und Armen geboren wurden.

Ein Sprecher des Sozialministeriums in Hannover sprach gestern von einer „gravierenden und ernstzunehmenden Häufung“ solcher Fälle. In einem speziellen Untersuchungsprogramm würden nunmehr eingehende Gespräche mit den Eltern der Kinder geführt, in denen vorallem der Verlauf der Schangerschaften rekonstruiert werden solle. Da Fehlbildungen in den ersten vier bis sechs Wochen der Schwangerschaft enstünden, gebe es Chancen, die Ursachen der Häufung festzustellen.

Nach dem Monitor-Bericht sind allein in der Gegend um Wilhelmshaven in den vergangenen sechs Jahren sieben an Armen oder Händen fehlgebildte Kinder zur Welt gekommen. Den Behörden bekannt geworden waren aber bisher nur zwei der Fälle. Das bisherige Meldesystem funktioniere „nur unzureichend“, sagte der Sprecher des Sozialministeriums. Am kommenden Dienstag will das Landeskabinett über das neue Register entscheiden. Zuvor wolle man auch mit Datenschützern „in einen Dialog treten“. ü.o.

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