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Eine berührende Nähe zwischen Senat und Kirche

SENAT Die rot-schwarze Landesregierung tagt mit dem immer noch neuen katholischen Erzbischof Heiner Koch und stellt viele Gemeinsamkeiten fest

„Hervorragend“ ist für Regierungschef Michael Müller (SPD) die Zusammenarbeit zwischen dem katholischen Erzbistum und dem Senat. Beim üblicherweise alle zwei Jahre anstehenden Treffen zwischen Landesregierung und Erzbischof betonten am Dienstag beide Seiten enge Berührungspunkte bei den Themen Wohnungsnot, Armutsbekämpfung und Flüchtlingshilfe. Müller sagte dabei Erzbischof Heiner Koch Unterstützung bei der Forderung nach einem zweiten katholischen Lehrstuhl an der Freien Universität zu. Koch drängte zudem auf einen Staatskirchenvertrag wie in anderen Bundesländern.

Es ist der dritte Erzbischof in Müllers politischem Leben. Als Fraktionschef erlebte er Georg Sterzinsky, unter dem das Bistum 2003 in eine tiefgreifende Finanzkrise geriet, als Stadtentwicklungssenator ab 2011 den inzwischen nach Köln zurückgewechselten Rainer Maria Woel­ki und als Regierender Bürgermeister den seit gut einem halben Jahr amtierenden Heiner Koch. Nichts erinnerte bei dem Pressetermin nach der gemeinsamen Sitzung an die Spannungen zur Zeit des Volksbegehrens „Pro Reli“ 2008 und 2009, als die Kirchen vergeblich auf Religion als Pflichtfach an den Oberschulen drängten.

Müller bezeichnete etwa Kochs Forderung nach einer zweiten FU-Professur als „eine nachvollziehbare und berechtigte Forderung des Bistums“. Die katholische Sozialorganisation Caritas, die in der Flüchtlingsarbeit sehr engagiert ist, nannte er „einen ganz wichtigen und aktiven Partner für uns, nicht nur am Lageso“. Ein Staatskirchenvertrag würde aus Kochs Sicht mehr Sicherheit in den Beziehungen zwischen Land und Kirche bringen, die derzeit nur auf einem Besprechungsprotokoll von 1970 beruhen. Mit der evangelischen Landeskirche gibt es einen solchen Vertrag bereits seit 2006. Stefan Alberti

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