: Eindruck des dummen Kiffers
betr.: „Schmeißt die Scheiße weg!“, taz zwei vom 4. 1. 08
Im Artikel zu den Bleivergiftungen in Leipzig und Umgebung, wegen gepanschtem Cannabis, vermisse ich den Hinweis, dass es dazu eine Protestmailer-Aktion des Deutschen Hanfverbandes gibt. Sie ist an das Bundesgesundheitsministerium und die Bundesdrogenbeauftragte adressiert und fordert diese zu einer Stellungnahme auf. Darin werden auch die Forderungen erhoben, aktiv gegen verunreinigtes Gras vorzugehen, anonyme Qualitätskontrollen zu ermöglichen, über die Risiken von Beimengungen zu informieren und den Eigenanbau zu legalisieren (siehe www.hanfverband.de).
Der Artikel vermittelt zum Teil den Eindruck des dummen Kiffers (der sein gepanschtes Zeug nicht wegwirft). Dabei wäre ein Vergleich mit der Alkoholprohibition in den USA der 20er-Jahre angebracht, wo zum Beispiel mit giftigem Methanol gepanschte Alkoholika gehandelt wurden, die viele Opfer forderten und „eine Mafia“ entstand. Für die Erkenntnis, dass vor allem eine Prohibitionspolitik (von Alkohol, Cannabis, Heroin …) untragbare Zustände verursacht, sollte geworben werden, da nur eine Entkriminalisierung (und etwa Eigenanbau von Cannabis oder „Heroin auf Krankenschein“) zu „normalisiertem“ und weitgehend gefahrlosem Konsum führt.
JÜRGEN HAHNEL, Tübingen